29.03.2014 - Hebauf im Feuerwehrhaus Langenberg
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Beschreibung
48 Aktive zählt die 122 Jahre alte Feuerwehr Guggenberg und ist damit die größte unter den Ortsteilfeuerwehren. Um mit der Zeit zu gehen, wurde es notwendig, ein neues Domizil zu bauen, nachdem das bisherige Feuerwehrhaus in Eggisried - ohne fließendes Wasser oder einem Gruppenraum - den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt. Ein benötigtes größeres Einsatzfahrzeug als das zurzeit in Denneberg vorhandene, hat dort keinen Platz.
In seiner Richtfestrede bemerkte der seit Januar 2013 amtierende Kommandant Thomas Degenhard, dass der eigentliche Einweihungstermin zwar noch nicht feststehe, er den Termin des Helferfestes jedoch bewusst so gelegt habe, dass hierzu auch noch der bis 30. April 2014 amtierende alte Gemeinderat eingeladen werden konnte, da in diesem Gremium die Entscheidungen für den Neubau des Feuerwehrhauses gefallen seien. Einweihung und Umzug werden vom Termin der Anschafung eines neuen Mannschaftswagens abhängen.
Zunächst musste ein Grundstück gefunden werden. Der Vater eines Feuerwehr-Mitgliedes, Konrad Mayer aus Langenberg, erfuhr von der Suche und verkaufte schließlich einen „kleinen Zwickel“, der ohnehin schwer zu bewirtschaften war, an die Gemeinde Ottobeuren. Spatenstich war am 21.10.2013. Bis zum heutigen Hebauf wurden von den vielen Ehrenamtlichen ca. 3.000 Arbeitsstunden für die Umsetzung des Plans aufgewendet, den Thomas Mayer, inh. des Bauunternehmens Helmut Geiger in Memmingerberg erstellt hatte. Thomas Mayer ist gebürtig aus Gumpratsried und selbst aktives Mitglied der FFW Guggenberg.
In der Tradition der Zimmerleute verlas Hermann Maurus - bis Januar 2013 stellvertretender Kommandant - im Beisein von Kollege Stefan Grimm den Zimmermannsspruch bzw. Richtspruch, wobei nach jedem Absatz von allen 45 Anwesenden angestoßen wurde. Anschließend öffnete Stefan Grimm das Fenster und warf sein Glas nach unten, wo es unter lautem Klirren zersprang.
Wir wollen gratulieren,
gerichtet ist das Haus,
hat Fenster und hat Türen,
und sieht gar stattlich aus.
Der Maurer hat's gemauert,
der Zimmerer überdacht;
doch dass es hält und dauert,
das steht in Gottes Macht.
Schützt auch das Dach vor Regen,
die Mauer vor dem Wind,
so ist doch allerwegen,
an Gott allein gelegen,
ob wir geborgen sind.
Seitens der Marktgemeinde sprach 2. Bürgermeister Markus Albrecht ein Grußwort und überbrachte als Geschenk eine Uhr, damit die Feuerwehrler wüssten, „was es geschlagen hat.“
Nachdem in der Organisation des Neubaues der Kommandant die Hauptlast tragen musste, ergriff auch der stellvertretende Kommandant, Johannes Neß, das Wort und dankte Herrn Degenhard für seinen großen Einsatz.
Auch die Betzisrieder Feuerwehr wird das neue Haus mitnutzen können, da hier ein Turm zum Trocknen der Schläuche vorhanden sein wird, für den auch die Betzisrieder einen Schlüssel bekommen. Beiheizt wird das Gebäude mit Flüssiggas.
Auf dem Bild vom 30.11.2013 (nördlicher Ortsrand von Langenberg in schneebedeckter Landschaft) sieht man noch einen Kran stehen. Man sieht allerdings auch, in welch kurzer Zeit der Bau entstand.
Nach dem offiziellen Teil gab es ein großes Buffet und reichlich Getränke. Am Rande wurde über die bis 1994 erhobene Feuerschutzabgabe diskutiert, die alle volljährigen männlichen Bewohner eines Ortes zahlen mussten, die nicht aktiv bei der Feuerwehr waren. Der laufende Unterhalt für eine Feuerwehr wird seitdem über die Gemeindehaushalte finanziert.
Der Begriff Hebauf wird auch als Richtfest bezeichnet. Dieses Fest wird gefeiert, wenn der Rohbau und der Dachstuhl eines Gebäudes fertiggestellt sind. Nähere Informationen zu diesem Brauch finden sich bei Wikipedia.
Bilder und Text: Helmut Scharpf sowie (Bild vom Spatenstich am 21.10.2013) Manfred Schneider. Das Außenbild des Rohbaus stammt vom 30.03.2014.
Zum Vorstandswechsel der Freiwilligen Feuerwehr Guggenberg hat Herr Schindele auf der Plattform der Online-Zeitung „locally“ einen Beitrag verfasst.
In der Freinacht zum 1. Mai 2014 musste das neue Gebäude gleich für einen netten Gag herhalten.