10.10.2014 - Jubelprofess Pater Benedikt Kuen
Titel
Beschreibung
Vor 60 Jahren legte der aus Türkheim stammende Pater Benedikt Kuen seine Profess ab. Am 10. Oktober 2014 konnte er im Rahmen der seltenen Jubelprofess seine Gelübte von 1954 erneuern.
Mitten an einem Werktag ertönte ein ungewöhnlich großes Geläut durch den Ort und rief damit die Gläubigen zum Dankgottesdienst, der um 11 Uhr begann. Pater Benedikt hielt die Messfeier selbst ab, u.a. sang er mit seiner schönen Stimme, während Abt Johannes Schaber die Predigt hielt und dabei auf den Jubilar einging. Nachdem Pater Benedikt (von 1986 - bis 1997) der letzte geistliche Direktor von Gymnasium und Realschule Ottobeuren war, war es kein Zufall, dass unter den etwa 60 Gottesdienstbesuchern auch sein Nachfolger OStD Dr. Otto Schmid sowie einige ehemalige Kollegen (Christine Rodehack, Martin Weigelt, Inge Maier, Helmut Scharpf sowie die klösterlichen Lehrer Altabt Vitalis Altthaler, die Patres Rupert Prusinovsky und Theodor Lutz) erschienen waren. Pater Benedikt selbst unterrichtete ab 1966 Deutsch und Latein, zunächst am Progymnasium im Kloster, nach dem Schulneubau 1976 dann in den Rupert-Ness-Schulen in der Bergstraße 80.
Nach Ottobeuren kam er gleich nach dem Abitur 1953 - als Novize, die Priesterweihe empfing er 1959. Später wurde er selbst zum Novizenmeister.
Die Lesung (aus dem Aufruf an die Galater) hielt Frater Tobias. Er las aus „Abrahams Glaube und die Verheißung des Segens“, 3,6-14 u.a.:
Es gilt: Wer die Gebote erfüllt, wird durch sie leben. Christus hat uns vom Fluch des Gesetzes freigekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist. Denn es steht in der Schrift: „Verflucht ist jeder, der am Pfahl hängt.“ Jesus Christus hat uns freigekauft, damit den Heiden durch ihn der Segen Abrahams zuteil wird und wir so aufgrund des Glaubens den verheißenen Geist empfangen.
Abt Johannes Schaber pries in seiner Predigt die Zuverlässigkeit und die Bescheidenheit Benedikts, der im Februar 2015 seinen 80. Geburtstag feiern kann. Doch schon jetzt „ist Ihnen ein Platz im Himmel sicher“, so der Abt. Zunächst ging er auf die Wallfahrt ein, die eine größere Gruppe des Konvents in den letzten Tagen in den Vatikan und zu den Stätten des Heiligen Benedikts geführt hatte. Mit Papst Benedikt XVI. wurde gemeinsam die Vesper gebetet. Der Papst habe in seinen Schriften, Predigten und Ansprachen oftmals auf den Heiligen Benedikt Bezug genommen und ein Lebensbild gezeichnet, das „die Bedeutung des Heiligen Benedikt für ganz Europa deutlich macht.“ Man feiere heuer 50 Jahre Heiliger Benedikt als Patron Europas. Diese große Bedeutung, diese - hier wurde der Abt sinnbildlich - großen Scheine müsse man „herunterbrechen in kleine Münzen, was das konkret heißt, konkret in einem Menschen, konkret im Alltag eines Klosters. Und da ist heute unser Beispiel Pater Benedikt.“
Dieser liebe keine langen Ansprachen. Was Papst Benedikt in großen Zügen über den Hl. Benedikt und seine Bedeutung für Europa beschreibt, wolle er nun in kleinen Zügen - in kleinen Münzen - für den Pater Benedikt und seine Bedeutung für das Kloster Ottobeuren beschreiben.
(Fortsetzung folgt noch ...)
Im Anschluss an die Predigt richtete Abt Johannes das Wort direkt an den Jubilar:
Lieber Pater Benedikt! Vor 60 Jahren haben Sie sich Gott geweiht. Sie stehen jetzt wieder vor dem Altar, um in Dankbarkeit gegen Gottes Führung Ihr Gelöbnis zu erneuern und zu bekräftigen.
Darauf Pater Benedikt:
Im Namen unseres Herren Jesus Christus. Vor 60 Jahren habe ich Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam gelobt in Gegenwart unseres Abtes Vitalis Maier. In Dankbarkeit bekräftige ich heute dieses Gelöbnis. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
Gesungen wurden folgende Lieder aus dem neuen Gotteslob: 385, 393, 400, 392, 388, 403 und 380.
Pater Magnus hatte als Geschenk des Konvents eine Kerze gefertigt, mit einem kleinen Diamanten zwischen den Kreuzflügeln. Abt Johannes: „Ein Diamant, wie wir im Konvent unter uns haben. Und der heißt Pater Benedikt. Gott möge ihn in unserer Mitte noch lange als leuchtendes Vorbild erhalten.“
Aktualisierung: Am 14.3.2017 verstarb Pater Benedikt Kuen (*16.02.1935), am 17.3.2017 wurde er beigesetzt. Seine letzten Jahre waren von einem schweren Leiden bestimmt: Nachdem sich die Symptome der Chorea Huntington-Erkrankung immer stärker zeigten, bedurfte er intensiver Pflege; er wurde im Kloster aufopferungsvoll gepflegt.