24.09.2017 - Erste Öffnung der „Schauwerkstatt Handsatz & Buchdruck“ beim Regionalmarkt
Titel
Beschreibung
Die „Schauwerkstatt Handsatz & Buchdruck und Kunstatelier Antje Schürner“ lädt zur museumspädagogischen Arbeit ein. Eine erste Gelegenheit hatten die Ottobeurer am Rande des Regionalmarktes am 24. September 2017.
Antje Schürner hat den Beruf der Schriftsetzerin erlernt. Seit einigen Jahren trägt sie Bleischriften und Plakatschriften, historische Maschinen und Werkzeuge zusammen. Ihre Idee ist es, künstlerisch und pädagogisch mit Kindern und Erwachsenen zu arbeiten. In der Guggenberger Straße 2 (vormals Schlosserei Adalbert Mayer), hat sie am 18. November 2017 eine Schauwerkstatt (offiziell) eröffnet.
Die Schauwerkstatt für Handsatz und Buchdruck zählt zu einer der wenigen in Deutschland, in denen Buchdruck lebendig und in Form der museumspädagogischen Arbeit zu erfahren ist. An sechs Arbeitsplätzen kann in kleinen Gruppen gearbeitet werden. Individuell nach den Wünschen der Gruppen oder auch der Einzelpersonen geht es an das Kennenlernen des Handwerks. Da heißt es in die Geschichte eintauchen, sich inspirieren zu lassen und typografische Ideen zu entwickeln. Sei es für das kleine Druckwerk oder auch das große Plakat.
Ihr Motto: „Gemeinsam kreativ sein. Im Handwerk der Vergangenheit. Typografie leben lassen.“
Nicht zu vergessen ist die wunderbare Entschleunigung, die der Handsatz mit sich bringt. Im Computerzeitalter, in dem ein Schriftsatz in Minuten hergestellt ist, zeigt der Handsatz, wie zeitaufwändig und wertvoll Handwerk sein kann.
Geöffnet ist die Schaudruckerei freitagabends von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr und samstags nach Vereinbarung. Ein Ladengeschäft lädt zum Stöbern und Kaufen ein. Es werden Workshops für Kinder und Erwachsene angeboten. Wechselnde Ausstellungen zum Thema „Schwarze Kunst trifft Fotografie“ schlagen den Bogen zwischen zwei Kunstformen. In Zusammenarbeit mit weiteren Künstlern wird die Schaudruckerei zum Ort der Begegnung.
Im Mittelalter lösten die Erfindung der beweglichen Letter und das Buchdruckverfahren eine kulturelle und geschichtliche Revolution aus. Nach Jahrhunderten großer Bedeutung und einer Zeit des technischen Wandels, hatte das Handwerk des Bleisatzes und Buchdruckes in den 1990er Jahren endgültig an Bedeutung verloren. Wer kennt Handsatz und Buchdruck noch? Wo findet man heutzutage die Möglichkeit, es kennenzulernen und dort zu arbeiten?
Der aktuelle Veranstaltungsplan ist auf der Homepage der Marktgemeinde Ottobeuren oder in dem Veranstaltungsheft „Ottobeuren Life“ nachzulesen. Neben der Schauwerkstatt geht es auch um die Themen Typografie-Fotografie-Pressearbeit.
Kontakt kann telefonisch unter 08332/4132902, mobil 0176-45714041 oder per E-Mail schuerner.freiepresse.neu@web.de aufgenommen werden.
Das Eingangsbild stammt vom 24.09.2017, Bild Nr. 2 wurde von Frau Schürner zur Verfügung gestellt, zwei weitere Bilder wurden mit einer Handy-Kamera während des Vortrags von Antje Schürner und Sibylle Gschweicher über die Entwicklung der Schrift am 03.03.2018 gemacht.