Ca. 1905 - Das Haus von Zimmermeister Josef Steinmeier und Sattler Josef Nägele
Titel
Beschreibung
Wo stand dieses Haus? Allein die Aufschriften am Haus ergeben Hinweise: An der Hauswand steht Josef Steinmeier Zimmermeister, rechts im Bild erkennt man die Werbung von Josef Nägele, Sattler und Tapezierer (die Schrift ist allerdings nur schwer zu lesen). Die Hausnummer ist die 76 (in der bis Januar 1951 gültigen Nummerierung).
Vor dem Haus stehen drei Erwachsene und zwei Kinder, ein Fahrrad lehnt an der Wand. An der linken Hauswand erkennt man eine etwas abenteuerliche Verkabelung, die zu einer Lampe führt, was auf eine Datierung nach 1901 schließen lässt. Über den Beruf des Zimmerers bzw. Zimmermanns gibt Wikipedia Auskunft.
Im Adressbuch von 1926 findet sich kein Steinmeier, aber der „Privatier Josef Nägele“ wird erwähnt - in der Bahnhofstraße 88 1/3 (ab 1951: 52, Johann Fuchsschwanz), in der Ausgabe von 1931 taucht er abermals als Privatier auf, als Hausnummer steht jedoch 88½ genannt. Im Einwohnerbuch von 1937 fehlt er.
Schaut man sich die Bahnhofstraße auf alten Bildern an, so ist es sehr wahrscheinlich, dass es das Gebäude Bahnhofstraße 19 war (passt mit der alten Nummerierung 76 zusammen), in dem sich bis 2016 die Rupertus-Apotheke befand. (1951 war dort ein August Albrecht Besitzer, selbst ein Zimmerer.)
Nachdem der nach links führende Anbau auch heute noch so vorzufinden ist, könnte es durchaus sein, dass das Haus in der Bahnhofstraße 19 nur stark umgebaut wurde. Es hat von der Nutzung eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Hier befand sich die Metzgerei Maier (Schreibweise unklar), erst unter dem aus Berlin stammenden Apotheker Krumschinsky wurde daraus eine Apotheke. Später wurde er von Herrn Stadermann abgelöst, bis 1977 von einem Herrn Winter, dann von Anton Rohrmeir (bis 2009), dann von Dagmar Lübeck, die hier bis 30.09.2016 die Rupertus-Apotheke betrieb (seit 03.10.2016 Ulrichstraße 4, im neuen Sparkassengebäude).
Im hinteren Gebäudeteil war eine amtliche Milchprüfstelle untergebracht.
Ihre Mithilfe ist gefragt: Wer etwas zum Standort oder zur Geschichte des abgebildeten Hauses sagen kann, bitte über den Kontakbutton melden! Ein letzter Hinweis: Das Foto stammt aus dem Fundus von Hildegard Ripfel. Es ist aber nicht klar, ob die abgebildeten Personen etwas mit Ripfels zu tun haben.
Das Originalbild selbst ist in schlechtem Zustand und wurde nach dem Scan mit 1000 dpi einige Stunden nachbearbeitet. Die Rückseite ist unbeschrieben, es ist lediglich die Adresse des (fahrenden) Fotografenateliers Huber & Kiebl aus München abgedruckt.