28.11.2020 – 100 Jahre Frauenbund Ottobeuren

Titel

28.11.2020 – 100 Jahre Frauenbund Ottobeuren

Beschreibung

Zum 100-jährigen Bestehen hatte der Frauenbund Ottobeuren eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen geplant. Auf der Homepage des Frauenbundes hieß es zu den Feiern:
100 Jahre Frauenbund – das ist ein Grund zu feiern! Hinter dem Frauenbund steht: Freude, Projektarbeit, Lachen, Weinen, Diskussion, Musik, Tanz, Gemeinschaft – eine unglaubliche Frauenpower. 100 Jahre Frauenbund heißt: soziales und kirchliches Engagement, singen, tanzen, Theaterspielen, Diskussion, Freude, aber auch Trauer, Freundschaft, sich einmischen und einsetzen.“

Zum Jubiläum waren geplant:
- am 24.11.2020 eine Filmvorführung in der Dampfsäg Sontheim mit dem Film „Maria Magdalena“ (musste enfallen)
- eine Aktion im Ottobeurer Kräutergarten mit Fähnchen, die die Namen der 160 Mitglieder abbildeten (s. Foto)
- am 28.11.2020 – und damit genau 100 Jahre nach der Gründung am 28.11.1920 – die Gestaltung des Abendgottesdienstes in der Basilika (u.a. mit dem Chor96)
In der Basilika Ottobeuren hingen in einem Schirm Tafeln, auf denen Frauen des Frauenbundes Ottobeuren ihre Beweggründe „Warum engagiere ich mich im Frauenbund?“ kundgetan haben. Der Chor96 durfte wegen der Corona-Einschränkungen leider nicht auftreten, die musikalische Gestaltung übernahmen Dr. Josef Miltschitzky (Orgel) und seine Frau Susanne Jutz-Miltschitzky (Gesang).

Der Frauenbund ist offen für alle Frauen, auch verschiedener Konfessionen. Die Homepage erklärt näher, um was es dem Verein geht: den Glauben leben und weitergeben, die dörfliche Tradition pflegen und auch aufleben lassen, im öffentlichen Leben mitwirken, zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit beitragen, Informationen und Weiterbildung weitergeben, den Umgang mit der Schöpfung Gottes bewahren, ein gut organisiertes Programm für alle Altersstufen anbieten, ein geselliges und menschliches Miteinander pflegen.

Zum Jubiläum verfasste Gerlinde Görres – von 2001 bis 2017 selbst Vorsitzende – eine 13-seitige Chronik, die in Kürze (zusammen mit weiteren Fotos) hier abrufbar sein wird.
Auch auf der Homepage ist schon jetzt ein geschichtlicher Abriss abrufbar.
Erste Vorsitzende bis 1929 waren Rosina Graf (vom Brauereigasthof) und ihre Stellvertreterin Maria Specht (vom Modehaus). Sie übernahm den Vorsitz von 1929 bis 1933. Aus der Not heraus fanden sich Frauen zusammen und wirkten karitativ. In der Gründungszeit von 1920 sammelten die Frauen Kleider und Lebensmittel zur Verteilung unter den Armen.

Im Ottobeurer Tagblatt fand sich vor und nach der Gründung (bis einschl. 03.12.1920) kein Hinweis. Hier eine spätere Fundstelle über das segensreiche Wirken des Frauenbundes Ottobeuren, zur Zeit der Hyperinflation:
Ottobeurer Tagblatt, 10.12.1923, S.3:
Ottobeuren. Katholischer Frauenbund. Samstag und Sonntag hatte der kath. Frauenbund in seiner Ausstellung im Gasthaus zum „Hirsch“ gezeigt, was Opferfreudigkeit zur Linderung der Not und Armut leistet. Wieviel Arbeit liegt schon in der Aufmachung und wirklich sinnigen Einteilung der Ausstellung, und welche Liebestätigkeit in der Sammlung. Wenn man bedenkt, daß die Geber heute immer in Anspruch genommen werden, so ist das wirklich ein großes Opfer, das dargebracht wurde. Die Not des deutschen Volkes ist groß, wenn sie auch bei uns zulande noch weniger beachtet wird, aber dennoch leiden viele schwer darunter, am meisten unsere Kinder. Daher hat der katholische Frauenbund dieses Liebeswerk besonders für diese veranstaltet, um ihnen an Weihnachten eine Freude zu bereiten. Möge aufrichtiger Dank von Kinderherzen wie auch der Eltern dieses Werk lohnen.

Heutige Vorsitzende ist Elisabeth Dillinger (MMZ, 14.11.2017, S. 32: „Vorsitzende hört nach 16 Jahren auf. Gerlinde Görres gibt Amt an Elisabeth Dillinger ab"), die sich mit den sozialen Läden („Auf anander zua gau“ sowie dem „sozialen Lebensmittel- und Haushaltswarenladen“) auch sonst stark sozial engagiert. In der Basilika begrüßte die Vorsitzende die Anwesenden am 28.11.2020 mit folgenden Worten:
Ich darf Sie alle ganz herzlich zu diesem Gottesdienst willkommen heißen. Ein ganz besonderes „Grüß Gott“ richte ich heute an alle Frauenbundfrauen sowie an den stellvertretenden Landrat Dr. Winter und unseren Bürgermeister Herrn Fries mit Gattin. Der Chor96 kann leider aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht singen, umso mehr freut es uns, dass Herr Miltschitzky und seine Frau die musikalische Gestaltung übernommen haben.
Der Frauenbund Ottobeuren feiert heute seinen 100. Geburtstag. 100 Jahre Frauenbund, das heißt: soziales und kirchliches Engagement, singen, tanzen, Theaterspielen, Diskussion, Freude aber auch Trauer, Freundschaft, sich einmischen und einsetzen.
Als äußeres Zeichen haben wir im Kräutergarten alle Namen unserer bisherigen Mitglieder auf Fahnen geschrieben und diese aufgehängt. Auch in der Basilika hängen in diesem Schirm Tafeln, auf denen Frauenbundfrauen ihre Beweggründe „Warum engagiere ich mich im Frauenbund?“ kundgetan haben. Schauen Sie bei Gelegenheit und in Ruhe doch beides an, der Schirm steht noch eine Woche in der Basilika und die Fahnen wehen noch ganz lange. Wir konnten heute nicht so feiern wie wir es gerne getan hätten, aber wir können jetzt zusammen beten und glauben

Und gleich im Advent 2020 ging es mit der Aktion „Adventsfenster“ (Link zu den Anfängen 2010) weiter:
In Ottobeuren und Umgebung wurden 24 Adventsfenster gefunden. „Diese werden alle auf ihre Weise geschmückt und jeden Abend um 18.30 Uhr geöffnet und sind bis 21.30 Uhr beleuchtet. Machen auch Sie sich auf den Weg, jeden Abend eine Überraschung zu entdecken.“


Urheber

Helmut Scharpf, Gerlinde Görres

Quelle

Helmut Scharpf, Gerlinde Görres

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

2020-11-28

Rechte

gemeinfrei