1938 – Bruder Michael Müller malt das „Ulrichsbrünnele“

Der Ulrichsbrunnen – vermutlich aus dem Jahr 1706 – hatte es dem Klostermaler Frater Michael Müller schon 1931 angetan. Im virtuellen Museum findet sich eine Zeichnung, die als Postkarte Verwendung fand.

1938 malte er das „Ulrichsbrünnlein“ erneut, diesmal als Ölgemälde (ca. 60 x 50 cm). Im Jahr darauf – 1939 – bekamen Theresia und Georg Wölfle (Pater Christoph-Vogt-Straße 2; er arbeitete als Ingenieur bei der Firma Martin) das Gemälde als Hochzeitsgeschenk überreicht.

Christine und Gerhard Wölfle aus Benningen haben es am 2.6.2023 abfotografieren lassen; in ihrer Wohnung ziert es die Küchenwand.

Weitere Werke von Frater Michael Müller (*26.01.1905, Altach, †27.07.1980, Puerto de la Cruz auf Teneriffa) – der gerne auch mal im Gasthaus Engel saß, im Ottobeurer Fasching mit der Prinzengarde die Choreografie einstudierte oder von Guggenberg aus ein Pferd ritt – gibt es bei OMG schon einige, z.B. den Türkenpavillon (ebenfalls 1938) oder ein Blick über den Marktplatz (1940).

Eingepflegt ist hier auch ein Selbstportrait Müllers von 1961 („Maske unter Masken“, 63 x 46 cm), es lagerte zur Zeit der Auflösung des Staatlichen Hochbauamts (Landbauamt) in Memmingen (Kaisergraben 38) zur Zeit der Auflösung des Amts 1968 im Keller und sollte in einen Container entsorgt werden. Das interessante Bild wurde Gott sei Dank von Margot Feil, die dort als Sekretärin arbeitete, gerettet und hängt seitdem in ihrem privaten Büro. Das Original durfte am 3.6.2023 bei Margot und Bernhard Feil in Memmingen abfotografiert werden. Ob die Masken symbolhaft für Anfechtungen stehen, denen der Benediktiner ausgesetzt war?
Wie der Frater „in echt“ aussah, zeigt eine Fotografie des jüdischen Fotografen und Kaufmanns Julius Guggenheimer (*18.02.1885, Memmingen, ermordet in Sobibór am 04.06.1943). Auf der Wikipedia-Seite über Guggenheimer ist ein weiteres Foto des Klostermalers zu sehen.

Ein Sammler im Süden Ottobeurens kann bestimmt noch weitere lokale Motive von Bruder Michael beisteuern!