08.06.2023 – Fronleichnamsprozession

Titel

08.06.2023 – Fronleichnamsprozession

Beschreibung

Zehn Tage nach der Eldernprozession am Pfingstmontag (29.05.2023) fand am 8. Juni mit der Fronleichnamsprozession ein weiterer Umgang statt. Das Allerheiligste in Form einer konsekrierten Hostie wurde in einer eucharistischen Prozession von Abt Johannes Schaber unter einem Baldachin – dem „Himmel“ – in der Monstranz vorangetragen. Die Zelebrationshostie bildete den Mittelpunkt der Prozession, die von Leuchter- und Weihrauchträgern begleitet wurde. An den Altären wurde der sakramentale Segen gespendet.

Begleitet von der Blasmusikgesellschaft Ottobeuren ging es nach der Fronleichnamsmesse in der Basilika ab 9 Uhr auf einer ungewohnten Route durch Ottobeuren. Die sanierte Sebastian-Kneipp-Straße war erst am 26. Mai für den Verkehr freigegeben worden, das war für die nötige Genehmigung und die Information der Gläubigen zu kurzfristig. Vom Markplatz aus zog die Prozession deshalb über die Alexanderstraße bis zur Feuerwehr, dann zum Altar an der Holzheystraße 6, anschließend ging es durch die Klosterwaldstraße zum Museum für zeitgenössische Kunst Diether Kunerth, wo der vierte Altar aufgebaut war.

Mit dabei waren Vertreter*innen einiger Vereine, die Landjugend, Träger der „Stangenheiligen“, Benediktinermönche, Kommunionkinder und eine kleine Abordnung des Gemeinderats. Wikipedia gibt Auskunft über die übliche Zusammensetzung:
„Die Prozessionsordnung unterliegt in der Regel örtlichen Traditionen und Absprachen. Die Prozession wird angeführt von einem Prozessionskreuz, flankiert meist von zwei Fahnen oder Leuchtern. Diese und das Kreuz werden von Ministranten getragen. Es folgen die Kinder, die Vereine als geschlossene Gruppen in ortsüblicher Reihenfolge, oft mit Vereinsfahne in Tracht oder Uniform, und zwar sowohl kirchliche oder kirchennahe Gruppen wie die Kolpingsfamilie, die Schützenbruderschaft und Jugendgruppen als auch andere Vereine wie die Freiwillige Feuerwehr. Vielerorts gehen die Kommunionkinder des Jahres als Gruppe mit und tragen dabei noch einmal ihre Festkleidung. Gegebenenfalls folgen eine Gruppe von Musikern, möglicherweise auch der Kirchenchor. Vor dem Allerheiligsten reihen sich, wo vorhanden, örtliche Ordensgemeinschaften und Kleriker ein. Es folgen die Ministranten, als letzte die Thuriferare mit dem Weihrauchfass unmittelbar vor dem Allerheiligsten. Der Tragehimmel wird nach örtlicher Gewohnheit von Schützen oder Feuerwehrleuten in Uniform, Mitgliedern von Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat oder Vereinen oder anderen Gemeindemitgliedern getragen. Tragen Nichtuniformierte den Baldachin, sind die Träger meist festlich gekleidet. Mancherorts ist es Brauch, dass die Schützen die Gruppe mit dem Allerheiligsten flankierend begleiten. Hinter dem Himmel gehen, wo es üblich ist, eventuell öffentliche Würdenträger wie Bürgermeister und Gemeinderäte, gegebenenfalls Vertreter der Universität und Studentenverbindungen. An mehren Stellen des Zuges können kirchliche Fahnen und Figuren mitgeführt werden.“

Die eben erwähnten Kommunionkinder waren auch dabei und hatten die Aufgabe, Blumen zu streuen. „Das Streuen und Auslegen von Blumen hat biblische Vorbilder und erinnert insbesondere an den Einzug Jesu in Jerusalem, als die Menschen Kleider und Zweige vor ihm ausbreiteten. Ein Blumenteppich schafft einen „heiligen Weg“ und lässt den Fuß dessen, der die Monstranz trägt, nicht mehr mit dem Boden in Berührung kommen, das Heilige wird vom Profanen abgegrenzt; der Weg führt durch die Alltagswelt, aber berührt sie nicht unbedingt.“

Die früheste Fronleichnamsprozession ist für das Jahr 1889 dokumentiert; außerdem für die Jahre 1950 und 2004.

Interessant ist ein Vergleich mit der Prozession im Jahr 1958 (s. Artikel vom 7.6.1958), als „tausende Gläubige aus der gesamten Pfarrei“ teilnahmen.

Fotos und Zusammenstellung: Helmut Scharpf, 06/2023

Urheber

Helmut Scharpf

Quelle

Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

2023-06-08

Rechte

gemeinfrei