15.08.1894 - Primiz von Jakob Kuhn

Titel

15.08.1894 - Primiz von Jakob Kuhn

Beschreibung

Am 1. August 1894 wurde Jakob Kuhn (02.09.1870 - 20.01.1953) bei seiner Ankunft in Sontheim ein großer Bahnhof bereitet: „6 Reiter, 8 Velocipedisten auf ihren Stahlrossen und eine lange Reihe von 50 Chaisen kamen zum Ehrengeleite.“ Nur 10 Tage nach Joseph Mägerle stand in der Klosterkirche am 15.08. also eine weiter Primiz an - von Jakob Kuhn, dem Bruder des Schreinermeisters Martin Kuhn. Die Eltern von Jakob und Martin waren Jakob (1825 - 1901) und Maria Kuhn (1836 - 1909).

Die eigentliche Primiz wurde am 16.08.1894 im Ottobeurer Wochenblatt u.a. wie folgt beschrieben:

Seit mehr als einer Woche waren Jungfrauenhände fleißig bemüht, grünen Schmuck zum Feste zu bereiten. Es war aber auch der Markt wunderschön geziert: die Marktgemeinde hatte den Schmuck der Strassen besorgt, die einzelnen Hausbesitzer hatten mit Fahnen, Guirlanden, Kränzen und Symbolen ihre Wohnungen verschönert. Eine gut exekutirte Musik war das Morgenständchen, ein herrlicher Morgenhimmel lächelte herab, gar ernst schaute der Tannenwald und die Vögel ein mögen voll Verwunderung aufgelauscht haben. Zur Zeit des Gottesdienstes wurde der H. H. Primiziant von zahlreicher Geistlichkeit abgeholt; eine ganz unzählbaren Menge Volkes hatte sich eingefunden ...

Eine Woche später wurden sämtliche Gedichte abgedruckt (s. Word-Dokument und pdf), die beim Abholen, bei der Rückkehr und beim Festmahle aufgesagt worden waren.

Das Bild (ca. 35 x 50 cm), das Jakob Kuhn als Andenken bekommen hatte, wird noch heute im Haus der ehemaligen Schreinerei (Haus gegenüber der evangelischen Kirche) aufbewahrt und wurde von Gertrud Harzenetter dankenwerterweise zur Verfügung gestellt.

Am 27. März hatte in Altusried unter Beteiligung einer starken Ottobeurer Delegation die Primiz des „auch in Ottobeuren recht wohl bekannte Herr P. Josef Maria Einsiedler O.S.B.“ stattgefunden.
Als Abt Josef sollte er für Ottobeuren große Bedeutung erlangen: Er wurde wurde am 30. August 1918 als erster Prior des neuen selbständigen Priorats Ottobeuren eingeführt und am 15. Januar 1920 von Abt-Administrator Placidus Glogger zum ersten Abt Ottobeurens ernannt. Am 11. April 1920 erfolgte die kirchliche Bestätigung und Einsetzung, am 21. April 1920 die Benediktion. Abt blieb er bis 1947. Ein paar Lebensdaten: *24.11.1870 in Winneberg/Altusried, †01.03.1955 in Ottobeuren. Ins Kloster eingetreten ist er am 06.09.1890 (in Augsburg), Ordensprofess war am 04.10.1891, Priesterweihe am 17.02.1894 (in München). Bei seiner Beisetzung folgten 9 Äbte, 90 Geistliche und 3000 Gläubige dem Sarg.

Urheber

unbekannt

Quelle

Gertrud Harzenetter

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1894-08-15

Rechte

gemeinfre