10.05.2014 - Enthüllung der Kirchenpatrone St. Alexander und Theodor

Titel

10.05.2014 - Enthüllung der Kirchenpatrone St. Alexander und Theodor

Beschreibung

Neun Jahre waren die Giebelsockel verwaist. Kurz vor 16 Uhr sieht man die Kirchenpatrone in 35 m Höhe noch verhüllt, mit der vollendeten Enthüllung der Replikas auf den Giebeln um 16.47 Uhr ging einer der Höhepunkte des Jubiläumsjahres zu Ende.

Das Titelfoto zeigt im Vordergrund das Original des hl. Alexander von 1759, aus Sandstein (aus der Nähe von Kempten), vier Meter hoch und 6,5 Tonnen schwer auf einem Nagelfluhsockel (aus der Nähe von Rosenheim), während auf dem Giebel eine 1:1 Replika aus Stampfbeton auf die Enthüllung wartet. Das Original war vor 255 Jahren vom Riedlinger Bildhauer, Holzschnitzer und Stuckateur Johann Joseph Riedlinger geschaffen worden. Eine 1991 durchgeführte Behandlung mit Acrylharztränkung war ohne Erfolg geblieben. 2005 mussten die Originale aus Sicherheitgründen heruntergehoben werden und standen unter einer Holzpergola im südlichen Klostergarten. Nach „gründlicher Überlegung“ entschloss man sich, auch die Originale wieder aufzustellen. Sie sind so „aus nächster Nähe zu bewundern“ und bleiben zudem „jederzeit für Bauunterhaltsarbeiten gut zugänglich“, so Cornelia Bodenstab vom Staatlichen Bauamt Kempten in ihren baulichen Erläuterungen (das Redemanuskript ist hier abrufbar). Mit der Herstellung der Abgüsse und der Wiederaufstellung war die Firma Dr. Pfanner aus Scheffau betraut worden. Ein - Gott sei Dank - glimpflicher Unfall hatte sich bei der Aufstellung des hl. Theodor ergeben, der kurz nach dem Abhängen nach hinten kippte und zerbrach. Die Firma war allerdings in der Lage, die Figur in ihrer Münchner Werkstatt rechtzeitig zu reparieren und erneut aufzustellen. Jetzt ist sie mit einer zusätzlichen sichtbaren Metallschiene gesichert. Frau Bodenstab bezog sich zum Schluss ihres Redebeitrags auf die vor dem Vorplatz aufgestellten Originale, als sie mit dem schönen Satz endete: „Die Heiligen sind zu uns auf die Erde gekommen.“
Für die Überlassung ihres Redeskripts sei ihr herzlich gedankt!

Die Kosten von insgesamt 175.000 Euro teilen sich die Diözese (80.000), Freistaat (60.000), die Marktgemeinde (25.000) und die Kathol. Kirchenstiftung Ottobeuren (10.000 €).

Der Ablauf des Festaktes laut Programm ab 16 Uhr:

Eröffnungsstück    Blasmusikgesellschaft
                            Abt Johannes und die Ministranten
                            kommen aus dem Portal auf den
                            Basilikavorplatz
Begrüßung            Abt Johannes Schaber OSB
Rede                    Baudirektorin Cornelia Bodenstab
Grußwort             Staatsminister a.D. Josef Miller
Musikstück           Blasmusikgesellschaft
Enthüllung            Trommelwirbel
Dankesworte        Bürgermeister German Fries
Lied                      Großer Gott, wir loben dich mit der
                            Blasmusikgesellschaft Ottobeuren

Staatsminister a.D. Josef Miller sagte in seinem Grußwort:
„Es ist, als ob die beiden Schutzpatrone und Kirchenheiligen Alexander und Theodor, denen die Basilika geweiht ist, herabgestiegen wären von ihrer luftigen Höhe des Nordportals, um näher bei den Menschen zu sein. Der Vorplatz der Basilika hat durch diese beiden markanten Statuen eine großartige Aufwertung erfahren. Den Besuchern vermitteln sie den Eindruck, als ob sie schon immer hier gestanden hätten. Es ist ein Genuss, die beiden Statuen von hoher künstlerischer Qualität aus der Nähe betrachten zu können. Ich habe großen Respekt gegenüber denen, die dieses Gotteshaus und die Abtei gebaut haben. Es ist das Mindeste, dass wir dieses großartige Erbe in einem guten baulichen Zustand und wohlbehalten an die nachfolgende Generation übergeben. Was wir nunmehr tun!“

Woran erkennt man, um welchen der beiden Kirchenpatrone es sich handelt? Alexander wurde in Rom mit einem Schwert geköpft, deshalb trägt er als Attribut ein Schwert. Die Szene ist in der Basilika im Altarbild des Eldernaltars dargestellt. Theodor wurde verbrannt und trägt eine Feuergabel. Beide Heilige tragen darüber hinaus den Palmzweig der sogenannten „Märtyrerpalme“ und sind damit als Märtyrer gekennzeichnet. Die Attribute / Insignien sind aus mit Goldfarbe bemaltem Kupfer.

Die Bilder von Helmut Scharpf zeigen, vom Festakt am 10. Mai 2014 ausgehend, in chronologischer Rückschau die erneute Aufstellung des reparierten Theodor (08.05.2014), den Abbau des Gerüsts (06.05.2014) und die Aufstellung der Originale und Replikas (29.04.2014) - ein Bild entstand Sekunden nach dem Sturz.

Die Memminger Zeitung berichtete am 07.05.2014 kurz zum Unfall, und - am 12.05.2014 - über die Enthüllung; am 12.05.2014 dann im Lokalteil auf S. 30: „Schutzpatrone wachen wieder über Basilika“. Der Kurier veröffentlichte unter praktisch demselben Titel am 17. Mai einen Artikel (auf Seite 1 und 3): „Schutzpatrone wachen wieder über die Basilika“

Mit einer Reihe weiteren Veranstaltungen am Sonntag sollte dieses Wochenende zu einem der Höhepunkte des Festjahres zum 1250-jährigen Bestehen Ottobeurens werden.

Urheber

Helmut Scharpf

Quelle

Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

2014-05-10

Rechte

gemeinfrei