19.08.1929 - Poesiealbum von Clara Fink

Titel

19.08.1929 - Poesiealbum von Clara Fink

Beschreibung

Ihrer Tochter Clara schrieb Mutter Symphorosa Fink „zur freundlichen Erinnerung“ 1929 folgende Zeilen ins Poesiealbum:

Blüh wie eine Rose. Fall nicht mit ihr ab.
Keine Krankheit stoße Dich zu früh ins Grab.

Der Mutter (geb. Wiederhut, 26.12.1979 - 17.01.1940) passierte genau das selbst, denn viel zu früh starb sie und hinterließ einen Witwer - den Bankdirektor Michal Fink (18.01.1883 - 29.10.1956) mit zehn Kindern (neben Clara auch Sofie, Maria, Paula, Rosa, Resi, Bernhard, Bruno, Michael und „R.“ für Richard).
Ansonsten ist es ein Poesiealbum, wie es inhaltlich sein sollte. Verewigt haben sich neben den Eltern und Geschwistern auch die Schulfreundinnen Paula Braun, Kreszentia Albrecht, Theresia Bestler, Walburga Fischer, Anna Petrich, Walburga Dreier, Gertrud Maurus, Ilse Holzmann, Genovefa Loderbauer, Josepha Schmid, Josephine Wiedemann, Genovefa Braxmair, Rosa Hintmayer, Theresia Voggesser, Anni Fahrenschon, Sophie Plersch, Anni Högg, Maria Fakler, Franziska Riedele (Langenberg), Maria Kiechle, Paula Müller, Johanna Kreher, Josepha Högerle sowie von Lehrerin M. Ulrika O.S.F.
Der letzte Eintrag stammt vom 11.03.1932. Schon kurze Zeit später sahen Einträge in solche Alben ganz anders aus.

Über die Familiengeschichte der Finks wurde bereits einiges zusammengetragen, es kann hier aber nur sukzessive eingepflegt werden. Bruno Fink z.B. wurde ein gefragter Tenor, fiel aber dann im Krieg - wie auch ein weiterer Bruder. Einige Lebensdaten:
Sofie Fink (06.12.1907 - 18.03.2006, arbeitete im Forstamt)
Maria Fink (26.12.1908 - 07.10.2009)
Clara (bzw. Klara, 29.01.1919 - 30.03.2008) müsste mit Georg Burggraf verheiratet gewesen sein.
Paula Meir (geb. Fink, verw. Zehtner, 02.04.1915 - 14.08.1987)
Rosa Holdenrieder (13.03.1910 - 15.01.2010)

Im „Allgäuer Beobachter“ hieß es am, Donnerstag, den 18.01.1940:
Ottobeuren - Todesfall. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb am Mittwochabend Frau Symphorosa Fink, geb. Wiederhut, Geschäftsführersgattin. Das Leben der unerwartet rasch von der Welt Abberufenen, die im Besitz des Goldenen Ehrenkreuzes der deutschen Mutter war, schloß treue Arbeit und nimmermüdes Walten für die Familie in sich. Frau Fink erreichte ein Alter von 60 Jahren. Mit dem Gatten betrauern 6 Töchter und 4 Söhne den schweren Verlust. Der Familie wendet sich aufrichtige Teilnahme zu. Die Beerdigung findet am Sonntag, 20. Januar vormittags 10.45 Uhr statt.
In der Todesanzeige in derselben Ausgabe heißt es zu den Orten der Unterzeichner: Ottobeuren, Stuttgart, Neu-Ulm, Plauen i. Vogtl., Vöhringen, Westfront, Augsburg u. Bobingen, den 18. Januar 1940
Der tieftrauernde Gatte Michael Fink mit seinen 10 Kindern

Beide „Fink-Häuser“ in der Memminger Straße wurden ca. 2013 bzw. 2015 abgerissen.

Das Vorschaubild zeigt den Eintrag der Mutter, wobei die sonst nebeneinanderliegende Bild- und Textseiten unternander gestellt wurden. Die pdf-Datei des gesamten Poesiealbums hat knapp 10 MB. Album, Bildbearbeitung, Recherche: Helmut Scharpf, 08/2015.

Urheber

Clara Fink

Quelle

Sammlung Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1929-08-19

Rechte

gemeinfrei