1766 - Wallfahrtsbüchlein zum „Ursprung der gnadenreichen Wallfahrt in Eldern“
Titel
1766 - Wallfahrtsbüchlein zum „Ursprung der gnadenreichen Wallfahrt in Eldern“
Beschreibung
Ganze 4 Gramm wiegt das 12-seitige Heftchen, das auf den ersten Seiten alle Wunder aufzählt, die mit Maria Eldern in Zusammenhang stehen. Es ist bislang nicht in der umfangreichen Literaturliste zu Eldern und dem Eldern-Kloster der Pfarrei enthalten und liegt nun digitalisiert und in Abschrift vor.
Das Papier ist so dünn und fragil, dass man es gar nicht mehr in die Hand nehmen möchte. Es ist weder ein Autor, noch das Erscheinungsjahr genannt. Der Text lässt aber auf das Jahr 1766 schließen - dem Jahr der Einweihung der heutigen barocken Abteikirche. Das Werk konnte bei einem Antiquariat an der Ostsee aufgestöbert und digital restauriert werden (pro Seite ca. 2 h).
Literaturzitat:
[anonymus]: Ursprung der gnadenreichen Wallfahrt in Eldern, Johann Baptist Ganser, Ottobeuren, [1766], 12 S., Format 14,4 x 8,8 cm, Gewicht 4 g
Die späteste im Text angegebene Jahreszahl ist 1736, jedoch bezieht sich der unbekannte Verfasser auf Seite 7 auf den dreihundertsten Jahrestag des Wunders von 1466 („... trostreiche Worte, mit welchen du vor dreyhundert Jahre eine presthafte und aller menschlichen Hilfe beraubte Weibsperson ...“). 1766 war zugleich das Jahr der Einweihung der barocken Abteikirche – der heutigen Basilika.
Die Orthographie war 1766 natürlich eine andere. Sie ist selbst im Dokument nicht einheitlich: mal schreibt der Verfasser „Gebenedeyet sey“, mal „Gebenedeit sei“. Vor und nach den Satzzeichen !:? wurde immer ein Leerschritt gelassen. Etliche Schreibweisen erscheinen uns heute recht sonderbar (z.B. todt, Noth, Anruffung, zwey, Evä, Gebeth, Täge, Mackel, gegrüsset, Schooß).
Worttrennungen wurden zur besseren Durchsuchbarkeit aufgehoben, außer, die Trennung befindet sich am Seitenende.
Worterklärungen
presthaft [bresthaft] = gebrechlich, kränklich, körperlich oder geistig behindert; siehe Wikipedia
Elder-Wäldlein. In der Literatur wird Elder immer mit Erle gleichgesetzt. Im Englischen heißt elder (bzw. „elderberry“) jedoch Holunder. Die englische Bezeichnung für Erle - „alder“ - sieht ähnlich aus, wird aber anders ausgesprochen. Die alten deutschen Wörter „Aeldern“, „Alder“, „Elder“, Eldern“ und „Oelder[n]“ wiederum stehen für die Schwarzerle.
sein Gesicht [wieder] erlangen („... ein einaugiges Kind an diesem Ort sein vollkommenes Gesicht erlangt ...“) = sein Augenlicht zurückerlangen / wieder sehen können
„ … auf dem nächstgelegenen Eyberg“: Die Ortsbezeichnung ist unklar bzw. nicht bekannt - bitte um Hinweise!
„Anno 1530 hat Maria in Eldern die ganze Ottobeurische Herrschaft vor der leidigen Pest erhalten, nachdem Abt Leonard mit einer jährlichen Prozeßion auf den Pfingstmittwoch sich und alle seine Unterthanen dahin verlobet.“
„erhalten“ steht für „bewahrt“ / „verlobet“ steht hier für „auf etwas einschwören / verpflichten“
Brachmonat = Juni
Eilf Wochen lang gebrauchte er unterschiedliche Mittel, doch ohne die geringste Hilfe, also, daß der Fuß völlig abgestorben schien.
„eilf“ = damals übliche Bezeichnung bzw. Schreibweise für „elf“ / also steht hier nicht für das Wort „folglich“, sondern – unter Betonung auf den letzten Vokal – für „dergestallt“.
„Allgai“ = Allgäu
N. N. = Nomen nominandum = noch zu nennender Name (hier: zu nennendes Anliegen), siehe Wikipedia
gebenedeyt (gebenedeit) = gesegnet, gepriesen (vom lateinischen „benedicere” = wohlsagen, gutsagen; gewöhnlich übersetzt mit lobpreisen bzw. segnen)
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Sammlung, Abschrift und Digitalisat: Helmut Scharpf, 01/2016.
Die Literaturliste zu Eldern ist hier in erweiterter und berichtigter Form abrufbar (über die beiden Vorschau-Reiter unten rechts, als doc oder pdf).
Das Papier ist so dünn und fragil, dass man es gar nicht mehr in die Hand nehmen möchte. Es ist weder ein Autor, noch das Erscheinungsjahr genannt. Der Text lässt aber auf das Jahr 1766 schließen - dem Jahr der Einweihung der heutigen barocken Abteikirche. Das Werk konnte bei einem Antiquariat an der Ostsee aufgestöbert und digital restauriert werden (pro Seite ca. 2 h).
Literaturzitat:
[anonymus]: Ursprung der gnadenreichen Wallfahrt in Eldern, Johann Baptist Ganser, Ottobeuren, [1766], 12 S., Format 14,4 x 8,8 cm, Gewicht 4 g
Die späteste im Text angegebene Jahreszahl ist 1736, jedoch bezieht sich der unbekannte Verfasser auf Seite 7 auf den dreihundertsten Jahrestag des Wunders von 1466 („... trostreiche Worte, mit welchen du vor dreyhundert Jahre eine presthafte und aller menschlichen Hilfe beraubte Weibsperson ...“). 1766 war zugleich das Jahr der Einweihung der barocken Abteikirche – der heutigen Basilika.
Die Orthographie war 1766 natürlich eine andere. Sie ist selbst im Dokument nicht einheitlich: mal schreibt der Verfasser „Gebenedeyet sey“, mal „Gebenedeit sei“. Vor und nach den Satzzeichen !:? wurde immer ein Leerschritt gelassen. Etliche Schreibweisen erscheinen uns heute recht sonderbar (z.B. todt, Noth, Anruffung, zwey, Evä, Gebeth, Täge, Mackel, gegrüsset, Schooß).
Worttrennungen wurden zur besseren Durchsuchbarkeit aufgehoben, außer, die Trennung befindet sich am Seitenende.
Worterklärungen
presthaft [bresthaft] = gebrechlich, kränklich, körperlich oder geistig behindert; siehe Wikipedia
Elder-Wäldlein. In der Literatur wird Elder immer mit Erle gleichgesetzt. Im Englischen heißt elder (bzw. „elderberry“) jedoch Holunder. Die englische Bezeichnung für Erle - „alder“ - sieht ähnlich aus, wird aber anders ausgesprochen. Die alten deutschen Wörter „Aeldern“, „Alder“, „Elder“, Eldern“ und „Oelder[n]“ wiederum stehen für die Schwarzerle.
sein Gesicht [wieder] erlangen („... ein einaugiges Kind an diesem Ort sein vollkommenes Gesicht erlangt ...“) = sein Augenlicht zurückerlangen / wieder sehen können
„ … auf dem nächstgelegenen Eyberg“: Die Ortsbezeichnung ist unklar bzw. nicht bekannt - bitte um Hinweise!
„Anno 1530 hat Maria in Eldern die ganze Ottobeurische Herrschaft vor der leidigen Pest erhalten, nachdem Abt Leonard mit einer jährlichen Prozeßion auf den Pfingstmittwoch sich und alle seine Unterthanen dahin verlobet.“
„erhalten“ steht für „bewahrt“ / „verlobet“ steht hier für „auf etwas einschwören / verpflichten“
Brachmonat = Juni
Eilf Wochen lang gebrauchte er unterschiedliche Mittel, doch ohne die geringste Hilfe, also, daß der Fuß völlig abgestorben schien.
„eilf“ = damals übliche Bezeichnung bzw. Schreibweise für „elf“ / also steht hier nicht für das Wort „folglich“, sondern – unter Betonung auf den letzten Vokal – für „dergestallt“.
„Allgai“ = Allgäu
N. N. = Nomen nominandum = noch zu nennender Name (hier: zu nennendes Anliegen), siehe Wikipedia
gebenedeyt (gebenedeit) = gesegnet, gepriesen (vom lateinischen „benedicere” = wohlsagen, gutsagen; gewöhnlich übersetzt mit lobpreisen bzw. segnen)
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Sammlung, Abschrift und Digitalisat: Helmut Scharpf, 01/2016.
Die Literaturliste zu Eldern ist hier in erweiterter und berichtigter Form abrufbar (über die beiden Vorschau-Reiter unten rechts, als doc oder pdf).
Urheber
anonym
Quelle
Sammlung Helmut Scharpf
Verleger
Helmut Scharpf
Datum
1766-07-10
Rechte
gemeinfrei