1789 – Kupferstich von Reilly, u.a. mit dem Territorium des Klosterstaats Ottobeuren
Titel
1789 – Kupferstich von Reilly, u.a. mit dem Territorium des Klosterstaats Ottobeuren
Beschreibung
Die genordete Landkarte von 1789 reicht im Norden bis Thannhausen und Wellenburg, im Süden bis Kaufbeuren, im Westen bis Weißenhorn, im Osten bis Schwabmünchen.
Im Zentrum der Karte befindet sich die bayerische Exklave Mindelheim, die durch blaues Flächenkolorit kenntlich gemacht wurde. Die Territorien der Grafen von Fugger und mehrerer reichsunmittelbarer Abteien und der Freien Reichsstadt Kaufbeuren wurden durch rotes Grenzkolorit kenntlich gemacht. Unten links ist eine Kartusche mit dem deutschen Kartentitel:
„Die Lande der Grafen Fugger mit den Herrschaften Thannhausen, Schwabeck und Mindelheim, den benachbarten Abteien und der freyen Reichsstadt Kaufbeuren Nro 197.“
Die Tafel 197 stammt aus dem ab 1789 von Franz Johann Joseph von Reilly (1766 - 1820) in Wien publizierten Atlas „Schauplatz der fünf Theile der Welt“. Die Gesamtseite misst ca. 41 x 28,5 cm, die eigentliche Karte ist ähnlich einem Passepartout eingestanzt. Gemessen ab der schwarzen Umrandung hat die Karte eine Größe von ca. 26,5 x 21,5 cm. Das Büttenpapier zeigt undeutliche Wasserzeichen mit ligierten Buchstaben. Mit umlaufendem Plattenrand. Die Karte konnte Ende August 2021 angekauft werden (Sammlung Helmut Scharpf), sie ist im Original nur leicht fleckig, das Altkolorit ist leicht ausgeblichen. Fürs virtuelle Museum wurde die Karte deutlich nachbearbeitet.
Für das Territorium der Abtei Ottobeuren sind – neben Ottobeuren selbst – folgende Orte eingezeichnet (beginnend im Norden):
Guntz (Günz), Erckheim (Erkheim), Unter Westerheim (Westerheim), Ungershausen (Ungerhausen), Hawangen, Sankt Marx (eine Einsiedelei beim späteren Klosterwald), Sundheim (Sontheim), Frecheried (Frechenrieden), Altasried (Altisried), Reuten (Reithen), Niderdorf (Niederdorf), Weiffartschwenden (Wolfertschwenden), Beheim (Böhen).
Die rote Umrandung umfasst auch das Gebiet der Fugger in Markt Rettenbach (hier: „Rottenbach“), die Grenze wird aber anhand der gepunkteten Linie deutlich. Altisried dürfte nicht der Abtei Ottobeuren zugehörig gewesen sein. Und etliche Ortschaften fehlen.
Die Karte lässt erkennen, wie zerrissen bzw. zersplittert das Land war. Ottobeuren hatte sogar eine Grenze mit Österreich! Wie die Herrschaftsverhältnisse kurz vor der Säkularisation aussahen, zeigt eine Karte, die der Historische Verein für Schwaben und Neuburg 1906 herausgab.
Die Orthographie war damals noch nicht einheitlich, die Abtei Irsee z.B. wird hier „Yrrse“ geschrieben, Daxberg „Toschberg“ u.s.w.
Ein weiteres Exemplar der Karte wurde bereits früher bei OMG eingepflegt.
Mit der Karte ist der 750. Themeneintrag des Museums entstanden! (4.9.2021)
Im Zentrum der Karte befindet sich die bayerische Exklave Mindelheim, die durch blaues Flächenkolorit kenntlich gemacht wurde. Die Territorien der Grafen von Fugger und mehrerer reichsunmittelbarer Abteien und der Freien Reichsstadt Kaufbeuren wurden durch rotes Grenzkolorit kenntlich gemacht. Unten links ist eine Kartusche mit dem deutschen Kartentitel:
„Die Lande der Grafen Fugger mit den Herrschaften Thannhausen, Schwabeck und Mindelheim, den benachbarten Abteien und der freyen Reichsstadt Kaufbeuren Nro 197.“
Die Tafel 197 stammt aus dem ab 1789 von Franz Johann Joseph von Reilly (1766 - 1820) in Wien publizierten Atlas „Schauplatz der fünf Theile der Welt“. Die Gesamtseite misst ca. 41 x 28,5 cm, die eigentliche Karte ist ähnlich einem Passepartout eingestanzt. Gemessen ab der schwarzen Umrandung hat die Karte eine Größe von ca. 26,5 x 21,5 cm. Das Büttenpapier zeigt undeutliche Wasserzeichen mit ligierten Buchstaben. Mit umlaufendem Plattenrand. Die Karte konnte Ende August 2021 angekauft werden (Sammlung Helmut Scharpf), sie ist im Original nur leicht fleckig, das Altkolorit ist leicht ausgeblichen. Fürs virtuelle Museum wurde die Karte deutlich nachbearbeitet.
Für das Territorium der Abtei Ottobeuren sind – neben Ottobeuren selbst – folgende Orte eingezeichnet (beginnend im Norden):
Guntz (Günz), Erckheim (Erkheim), Unter Westerheim (Westerheim), Ungershausen (Ungerhausen), Hawangen, Sankt Marx (eine Einsiedelei beim späteren Klosterwald), Sundheim (Sontheim), Frecheried (Frechenrieden), Altasried (Altisried), Reuten (Reithen), Niderdorf (Niederdorf), Weiffartschwenden (Wolfertschwenden), Beheim (Böhen).
Die rote Umrandung umfasst auch das Gebiet der Fugger in Markt Rettenbach (hier: „Rottenbach“), die Grenze wird aber anhand der gepunkteten Linie deutlich. Altisried dürfte nicht der Abtei Ottobeuren zugehörig gewesen sein. Und etliche Ortschaften fehlen.
Die Karte lässt erkennen, wie zerrissen bzw. zersplittert das Land war. Ottobeuren hatte sogar eine Grenze mit Österreich! Wie die Herrschaftsverhältnisse kurz vor der Säkularisation aussahen, zeigt eine Karte, die der Historische Verein für Schwaben und Neuburg 1906 herausgab.
Die Orthographie war damals noch nicht einheitlich, die Abtei Irsee z.B. wird hier „Yrrse“ geschrieben, Daxberg „Toschberg“ u.s.w.
Ein weiteres Exemplar der Karte wurde bereits früher bei OMG eingepflegt.
Mit der Karte ist der 750. Themeneintrag des Museums entstanden! (4.9.2021)
Urheber
Franz Johann Joseph von Reilly
Quelle
Sammmlung Helmut Scharpf
Verleger
Helmut Scharpf
Datum
1789-09-04
Rechte
gemeinfrei