01.12.1884 - 1921 – Die Gästebücher des Dominikanerinnenklosters Wörishofen
Titel
01.12.1884 - 1921 – Die Gästebücher des Dominikanerinnenklosters Wörishofen
Beschreibung
Die Gästebücher des Dominikanerinnen-Klosters Bad Wörishofen 1885 - 1921
Bei der Aufarbeitung historischer Dokumente des Dominikanerinnenklosters in Bad Wörishofen machte die Historikerin Elisabeth Lukas-Götz (München) 2022 eine besondere Entdeckung: Zum Vorschein kamen drei dicke Bände, in denen sich die in Wörishofen zur Kur weilenden Gäste eigenhändig verewigten. Solche „Fremdenlisten“ gab es später – sogar bis in die 1970er/80er Jahre – in gedruckter Form. Zu einem herausragenden Fund wurden die Folianten, weil sie uns Auskunft über einen recht frühen Zeitraum geben, noch vor Herausgabe von Kneipps Bestseller „Meine Wasserkur“ (Oktober 1886). Über diese Zeit lagen bislang kaum Angaben darüber vor, wer sich alles kurieren ließ, und von wo – die Kranken kamen, die bei Kneipp Heilung suchten. In der Regel verewigten sich die Gäste mit Sinnsprüchen, Lobeshymnen und manch kleiner Beobachtung. Band 1+2 enthalten aussschließlich Text (in Bd. 1 auf pdf-Seite 49 getrocknete Blumen), am Ende des dritten Bands finden sich Zeichnungen und wenige Fotos.
Die verschiedenen Handschriften machen es einem nicht immer einfach, den Inhalt zu entziffern. Viele Grußbotschaften sind auf Latein, manche auf Französisch. Es wird sicherlich längere Zeit in Anspruch nehmen, die drei Bände vollständig zu transkribieren. Schon nach dem ersten paar Seiten wird deutlich, welch großen Einfluss die Brüder – und Äbte – Maurus (Kloster Beuron) und Placidus Wolter (Kloster Maredsous in Belgien) auf die Verbreitung des Kneipp-Gedankens hatten. Viele der geistlichen Gäste stehen in einem unmittelbaren oder zumindest mittelbaren Zusammenhang mit der Beuroner Kongregation. Das Internet mit den vielen Wikipedia- und sonstigen Einträgen ermöglicht es, in die Transkription Hyperlinks einzufügen. Schnell kann man sich über die frühen Gäste informieren, etliche Male sind sie auch bildlich dargestellt. Das wird der Kneippforschung zur Beschriftung so mancher Fotografie verhelfen.
Abt Maurus Wolter war es, der Sebastian Kneipp ermutigte, seine Heilmethode in Buchform herauszubringen. Dafür schickte ihm der Abt – mit Pater Ildephons Schober – sogar einen Helfer, dem Kneipp dann diktierte. Eigentlich war das Buch „Meine Wasserkur“ dazu gedacht, die Menschen davon abzuhalten, nach Wörishofen zu kommen. Das Gegenteil war der Fall, es strömten umso mehr Hilfesuchende in das kleine schwäbische Bauerndorf, dass um 1890 noch kaum geeignete Quartiere bieten konnte.
Erstaunlich ist der weite Radius, aus dem die Geistlichen (später ergänzt um Adel und Hochadel sowie „gewöhnliche weltliche Gäste“) kamen. Aus Österreich, der Schweiz, Belgien und England. Viele von ihnen waren hohe Würdenträger, Äbte, Priore oder Subpriore, meist Benediktiner.
Hier – stellvertretend – der Eintrag von Placidus Wolter vom August 1885:
„In den Teich Bethesda zu Jerusalem stieg ein Engel nieder, brachte die Wasser in Wallung und Heilung dem, der zuerst hineingestiegen. Das Bethesda des baierischen Schwabenlandes hütet ein Engel in Menschengestalt, und dem edlen aufopferungsvollen Priester leisten in schlichter Einfalt Akoluthendienste die frommen Töchter des Dominicus. Tag um Tag kommen die Wasser in Wallung und Viele sind, die in die Fluth niedersteigen oder auf welche sie niedersteigt; und Alle finden Labung und danken dem biederen Pfarrer und preisen den Herrn, der dem nassen Element mit der übernatürlichen Kraft, die Seelen zu heilen auch so staunenswerthe Wirkung verlieh für die Gesundheit der Leiber.“
Bildlich dargestellt sind hier die jeweils ersten Seiten der drei Bände. Tipp: Wegen der enormen Dateigröße – alle zwischen 500 und 670 MB – sollten Sie die pdf-Datein vor dem Öffnen erst lokal abspeichern. Zusatzinformationen – auch Übersetzungen – wurden in eckigen Klammern beigefügt. Leerseiten wurden i.d.R. mitgescannt, nur nicht die am Ende liegenden.
Die Digitalisierung im November 2023 erfolgte mit Mitteln des Marktes Ottobeuren.
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Über die frühen Jahre finden sich in einer Ausgabe einer Zeitschrift von 1913 (Chefredakteur: Dr. Alfred Baumgarten) sehr reizvolle Berichte. Das gesamte Heft ist hier eingepflegt, daraus zwei Fundstellen.
Literaturzitat:
Baumgarten, Alfred: Die Kneipp-Kur. Wörishofener Blätter für Volksgesundheitspflege. Offizelles Organ des Wörishofener Kneippverbandes, Ausgabe Nr. 5/6, Wörishofen, Mai/Juni 1913, 200 S.
darin (S. 129 - 31): Dr. Johann Nepomuk Stützle (1858 - 1938), Badearzt der von ihm gegründeten „Kneippschen Heilanstalt Jordanbad“ (bei Biberach), der Artikel „Mein Bekanntwerden mit Kneipp und seiner Kur.“
(…) Während meines Aufenthaltes in dieser Wasserheilanstalt [Reichenhall] wurde mir von dortigen Kurgästen von Wörishofen und von Herrn Pfarrer Kneipp und seinen Erfolgen erzählt. Ich stand der Sache indes skeptisch gegenüber. Als jedoch nach Wiederaufnahme meiner Praxis abermals sich Herzbeschwerden einstellten, entschloß ich mich doch, nach Wörishofen zu reisen. Dort wurde mir seitens des Herrn Pfarrers Kneipp die freundlichste Aufnahme zuteil. Er überließ mir ein Zimmer in seinem Pfarrhaus und zog mich zu allen Beratungen der Kranken und zu Krankenbesuchen – es war damals kein Arzt in Wörishofen – im Orte zu und widmete sich mir, so viel es ihm nur möglich war. Und glücklicherweise hatte Herr Pfarrer Kneipp damals noch viel Zeit für seine Kurgäste, betrug doch deren Zahl zu jener Zeit – ich kam am 26. August 1887 erstmals hin – nur ca. fünfzig. Untergebracht waren die geistlichen Kurgäste im Kloster der Dominikanerinnen oder im Pfarrhause, die Laien in Wirtschaften, besonders im „Adler“, in der „Sonne“ und im „Rößle“. Die Wasseranwendungen wurden im Sommer 1887 ausschließlich in der
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hinter dem Pfarrhaus gelegenen Waschküche und für Geistliche in einem in Mitte des Klostergartens gelegenen Häuschen gegeben und zwar für Herren durch Pfarrer Kneipp selbst. Die wenigen damals anwesenden weiblichen Kurgäste erhielten durch Frl. Therese Meier, eine Nichte des Herrn Pfarrers, in der Pfarrhauswaschküche ihre Wasseranwendungen. Da ich fast den ganzen Tag um Kneipp und mit den geistlichen Patienten, deren Kuranwendungen auszuführen mir Pfarrer Kneipp schon von den ersten Tagen an übertragen hatte, zusammen war, so bot sich mir umso günstigere Gelegenheit, mit der Kneippschen Methode und deren Einwirkung bekannt zu werden. Ich überzeugte mich täglich bei den Kurgästen von der günstigen Beeinflussung ihres Krankheitszustandes und erfuhr am eigenen Leibe bald den Erfolg der milden Wasseranwendungen.
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Im Jahre 1888 war ich wiederholt zu längerem oder kürzerem Aufenthalt in Wörishofen und wurde jedesmal von Pfarrer Kneipp aufs freundlichste in seinem Hause ausgenommen. Er drückte des Öfteren den Wunsch aus, daß ich mich in Wörishofen zu dauerndem Aufenthalte niederlasse; es konnte jedoch sein Wunsch verschiedener Umstände wegen nicht erfüllt werden.
Im Sommer 1888 war der Zufluß von Kurgebrauchenden schon wesentlich stärker, als im vorhergehenden Sommer; die Zahl der gleichzeitig anwesenden Patienten mochte in den Sommermonaten des Jahres 1888 schon auf 120 - 150 gestiegen sein. Die Kurgäste fanden damals, in den Gasthäusern, bereits auch in Privathäusern Aufnahme, jedoch gab es noch keine eigens für Kurgäste erbaute Häuser und Pensionen; mit dem Erstellen solcher fing man erst im Herbst 1888 und im Jahre 1889 an. Kneipp hatte inzwischen hinter der südlichen Klostermauer ein Holzbadehaus, neneben welchem die „Mariengang“ benannte Wandelhalle errichtet wurde, erbaut. Die Sprechstunden hielt er damals noch in der Wohnstube des Pfarrhauses oder in einem Parterrezimmer des Dominikanerinnenklosters. Bei dem noch geringen Andrange von Patienten konnte jedem Einzelnen genügend Zeit gewidmet und der einzelne Fall zwischen Kneipp und mir besprochen werden. (...)
Zweite Fundstelle:
„Einiges über meinen Aufenthalt bei Kneipp in Wörishofen.“
Von Dr. Gregor Gfrerer (03.05.1844 - 05.03.1932), Arzt in Salzburg, Oberösterreich.
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Es war im Jahre 1890 Mitte Mai, als ich nach Wörishofen, damals noch ein einfaches, schwäbisches Bauerndorf zu Fuß von Türkheim her kam. Der Ort hatte zwar stattliche Bauernhöfe, aber elende Straßen und Wege. Das Volk sprach einen Dialekt, den ich anfangs als Salzburger nur schwer verstand. Es gelang mir endlich, den Pfarrhof zu erfragen, und ich meldete mich dort teils als Patient und teils als Arzt aus Salzburg an.
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Zusammenstellung und Transkription: Helmut Scharpf, 05/2024
Band I (1884 - 1889), vorläufige Nr. 0250 / D29, 184 Seiten (Link)
Priester / Ordensleute
Band II (1889 - 1897), vorläufige Nr. 0302 / D31, 314 Seiten (Link)
Adel / Hochadel
Band III (1889 - 1921), vorläufige Nr. 0303, 140 Seiten (Link)
weitere weltliche Gäste
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Hier der Beginn der Transkription der handschriftlichen Einträge von Band 1:
1884. + Maurus Wolter, O.S.B., Erzabt der Beuroner Kongregation
[*04.06.1825, Bonn, als Rudolf Wolter, †08.07.1890, Beuron]
Dez. 1884. + Placidus Wolter, Abt vom [Kloster] St. Benedict z. Maredsous, Diözese Namur (Belgien)
„In simplicitate cordis universa obstuli Domino“ (offertor. Miss. Dedicat. Eccles.)
[In der Einfachheit meines Herzens habe ich alles dem Herrn dargebracht. (Offertorium missarum dedicationis ecclesiae)
Original: Domine Deus, in simplicitate cordis mei laetus obstuli universa. Herr, Gott, mit aufrichtigem Herzen habe ich froh dies alles gegeben.]
[* 24.04.1828, Bonn, als Ernst Wolter, †13.09.1908 in Beuron]
Dez. 1884. Professor Magnus Jocham aus Freising.
Auf dich, o Herr, hab ich gehofft; ich werde nicht zu Schanden werden ewiglich.
(Ps. 10,1.) [Die Nummer des Psalms scheint nicht zu passen]
[ * 23. März 1808 in der Gemarkung Rieder im Dorf Bühl am Alpsee, einem Ortsteil von Immenstadt im Allgäu; † 4. März 1893 in Freising]
Dec. 1884. Bruno Baudri O.S.B., Conventuale im Kloster zum Hl. Thomas zu Erdington in England [Erdington Abbey; der Benediktiner Baudri starb 1887]
Es mögen dem Schreiber die folgenden Zeilen aus Anlaß besonderer Dankbarkeit gestattet sein:
[1.]
Als ich heute vor dem Heiland kniete
Und seiner Bräute im Gebet gedachte
Fleht’ ich Ihn an, daß er doch biete,
Was mir zu bieten man versagte.
2.
Da sah ein Bild ich rührend lieb,
Wie einen Jünger einst auf weiter Reise
Der Durst zu einer kleinen Hütte trieb.
Wo man ihn labt’ mit einem Trunk, und Speise.
3.
Da war’s als ob der Heiland Wort
Gestalt gewann’ und wie ein Segen
Sich in der Geber Herz such’ einen Ort,
Und reiche Gnad’ ihr Innerstes bewegen.
4.
„Ja, Jesus“, dacht ich, sprach ich voller Freude,
„Nun hab’ ich diese Zuversicht,
daß die Vergeltung deiner treuen Bräute
doch deinem Herz entfalle nicht!“
[5.]
Ich laß es Ihm, und Seiner heil’gen Mutter
Den Edelmuth der Frauen ganz zu lohnen;
Hinnieden ist Er Euch ein Bräutigam und Bruder –
Im Himmel aber gab’ Er Euch – die wohl verdiente Krone!
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Seite 2
Je vous quitte á regret, bien aimé monastere,
[Mit Bedauern verlasse ich dich, geliebtes Kloster, ...]
Ou, malgré les rioneurs des glaciales eany,
I’ai gouté, grâce aux soices des heurs et de leur père,
A l’ombre des autels des jours si peur [?], si beaux!
_____________
Je vous quitte à regret, friant [?] Saint Dominique,
Je gardes dans vos murs, l’humble simplicité,
L’ amour de l’orphelin, le travail monastique,
Qui triplent le parfum de l’hospitalité!
_____________
Je vous quitte à regret, moniales ferrentes!
Je ne dis pas adieu, mais plutôt: au revoir!
Et vous offre en retour de vos Contés touchantet,
Ce mot du Christ: “Donner vau… mieux que recervoir!“
_____________
Je vous quitte à regret, mais avec l’espérance
De rejoindre bientôt les fils de Saint Benoit.
Entre Epouses du Christ, qu’importe la distance!
Ne militons nous pas tous sous un même Roi!
_____________
Au revoir! Je promets que dans ma vie entière
Mon coeur sua fidèle á prière Dieu pour vous;
En retour, nobles seurs, saignez dans la prière
Vous tourenir parfois du fils de Maredsous.
Frater Laurent Janstens O.S.B. [Abtei Maredsus, Belgien]
15 [?] Dec. 1884. Vetore de l’Inmaculi Conception de la T.S.V. est. [?]
„Gott wird Ihr großer Lohn sein.“
Tausend Dank! S. Benedetus O.S.B. Sury
„Der Herr sei mein Erbtheil.“
Innigsten Dank für alle Liebe, die man mir um Gottes willen hier bewiesen; im h. Opfer per 28. Jänner [Januar] 1885. P. Suitbert Baeumer aus Maredsous in Belgien.
[*28.03.1845, auf Haus Leuchtenberg b. Kaiserswerth am Niederrhein, †12.08.1894, Freiburg i.B.]
Ein herzliches Vergelts Gott für all die vielen und großen Wohlthaten.
29/1 85 P. Ildephons Schober O.S.B.
[*23.02.1849, Pfullendorf als Friedrich Schober; †28.02.1918, Beuron]
[siehe auch Abtei Seckau Steiermark sowie die Biographia Benedictina, die Schober als denjenigen benennt, dem Kneipp die Texte für das Buch „Meine Wasserkur“ diktierte.]
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Seite 3
Für die vielen Wohlthaten besten Dank; der liebe Gott möge alles hundertfach vergelten!
22. Februar 1885 Johann Jankl, Kaplan zu Millstatt in Kärnten – Österreich.
Dieu seul peut compenser les services que m’ont vendus [?] les bonnes s… , aussi je me suviendrai … dans me pri…
19 Mais 1885 Gg. Wohlfromm, Caplan in Sigmaringen.
„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“
P. Emmeram Heindl O.S.B. Wallfahrtspriester in Andechs, in Cur hier
30/XII 84 – 23/III 85.
[Pater Emmeram (Johann Baptist) Heindl, *31.07.1854, †10.05.1917, Benediktiner, Subprior, Wallfahrtspriester.]
Mehrst du dem Priester die Zahl der Tage durch eisiges Wasser,
Wird zum Segen auch dir, was er noch priesterlich wirkt.
P. Michael Glötzner O.S.B. am Feste des Hl. Benedikt 1885, Conventual von Metten.
Dominus restribuent pro me! [Der Herr wird es mir vergelten!]
16/4 85 V[altentin] Thalhofer, Meanus [?] … cathedral [?] Eystettensis.
[ev. vom Priesterseminar Collegium Willibaldinum]
Gott allein nur kann die vielen Wohlthaten vergelten, welche mir in diesem ehrenw. Hause des Hl. Dominikus erwiesen wurden. Er ist getreu in seinen Verheißungen.
16 Feb. - 3 May 1885
P. Pirminius Campani O.S.B. aus Seckau in [der] Steiermark.
[Benediktiner-Pater Pirmin Campani bzw. Joseph Campani, *02.04.1856, Hötting; †12.07.1931, Beuron; zu Seckau siehe auch Ildephons Schober auf S. 2 unten]
Ein Forstmann, der mit seiner Flinte
Vertrauter als mit Dichtertinte,
Noch nie den Penposus [?] bestiegen,
Läßt heute Dankraketen fliegen,
Weil er nach Gottes Wohlgefallen
In diesen heil’gen Klosterhallen
Der ...en [Neuen ?] Stärkung hat gefunden,
Wofür er dankbarst bleibt verbunden.
Wörishofen 24 - 26 Mai 1885. Anton Wielau, kgl. Oberförster in Grafenwöhr (Oberpfalz.)
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Seite 4
„Es stieg aber ein Engel des Herrn von Zeit zu Zeit in den Teich und setzte das Wasser in Bewegung.“ Johannes, V, 4
Möge der Hl. Erzengel Raphael (רפאל = Gott heilt) jede der zahllosen Wasseranwendungen im Bethesda Wörishofen unter seine besondere Obhut nehmen!
Dies der nicht ganz selbstlose Wunsch des für unzählige hier genossene Wohlthaten [des] Leibes und der Seele ewig Dankbarkeit.
Wörishofen, den 26ten Mai 1885. Dr. ...enz, Prof. d. Kgl. u. M. d. … M. Regensburg
P. Stephan Waldner O.S.B. den 31. Mai 1885.
Benedicite fontes Domino! [Segne die Quellen des Herrn!]
31/5 1885. Friedrich Kollin, presbyter Spyrensis [Spirensis; Dom zu Speyer]
Nur muthig sich ergeben
Mit Haut und auch mit Haar!
Stärker strömt das Leben,
Wenn kalt das Wasser war.
31/5 85 … … Düren
Was dem Golde der Hammer,
das ist dem Menscher der Jammer.
Was dem Weinstock das Schneiden,
das ist dem Menschen das Leiden.
Sei geduldig. Du bist schuldig.
Wörishofen, den 1. Juni 1885 P. Odo Ganz [Gauz?] O.S.B.
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Seite 5
Der Allmächtige vergelte hohem Herrn Beichtvater und den ehrwürdigen Frauen alles Gute, was sie mir und meiner Familie in den Tagen schwerer Heimsuchungen in aufopfernder Liebe zukommen ließen.
Wörishofen den 6 Juni 1885. Jo[hann] Stein [?] K. Bezirksamtmann
„Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!“ Matt. 5
Innigen Dank der ehrwürdigen Frauen O.S.D. für alle Güte und Liebe!
Wörishofen, 15. Juni 1885 P. Cyprian Blank O.S.B. [aus der Beuroner Kongregation]
Gg. Erhard, Pfarrer in Haunswies, den 15ten Juli 1885
„Gratias ago omnibus benefaetoribus!“ [Vielen Dank an alle Wohltäter!]
Regi saeculorum immortali et invisibili, soli Deo Honor et gloria in saecula saeculorum sic ubique! Tu autem Domine, retrifuere dignare, omnibus nobis bonafacientibus propter nomen suum, vitam eaternam!
[Dem unsterblichen und unsichtbaren König aller Zeitalter, Gott allein, Ehre und Ruhm für immer und ewig, überall. Aber du, o Herr, verdienst es, allen das ewige Leben zurückzugeben, die uns um seines Namens willen Gutes tun.]
Wörishofen 15 Juli 1885. Jos. [Joseph] Böni, Vicar Altstaettensis [Altstätten, Schweiz]
[schwer lesbare Schrift:]
Inter dies undeicim
Per frigulae …
Est iterum sanatus
Caprae an…
Onam … em gratias agit
cumque pace multa vadit.
Wörishofen 16. Juli 1885. Augustin Hose.
„Was ihr dem Geringsten Meiner Brüder gethan, das habt ihr Mir gethan.“
Wörishofen 28/VII 85. Georg Mühlbauer, Cooperator, z.Zt. Frontenhausen, Diöz. Regensburg
[11.02.1854, Vilsbiburg, †01.09.1918]
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Seite 6
29/VII 1885. Allen Dank dem hochwürd. Herrn Beichtvater u. den ehrwürdigen Ordensfrauen für die bezeigte Bemühung und Güte! Deus retribnat! [Gott wird es ihnen vergelten!]
Franz Haslacher. Pfarrer von Obermillstatt, Österreich.
Rev. Dagobert Sommes St. Patrick’s Wigan [Link: ev. hier nachfragen]
Presbyter Coloniensis [Köln]
Kanne gießen, Wasser fließen: daß die bewachnen [?] Glieder finden Leben wieder.
Wanne, weite deine Schranken, hingeleite alle Kranken:
Daß die Nerven zornentbrannt, fühlen kühle Meistershand.
Nasses Leinen: Aus den Rinnen Krankheitsstoff zu wecken, komm mich zu bedecken.
In des Lebens Mitte oder Greis – die Schritte freudig hierher lenken, Eines doch bedenken:
Von des Himmels Au strömt der Gnadenthau.
Zum Feste des h. Dominikus 1885.
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Seite 7
In den Teich Bethesda zu Jerusalem stieg ein Engel nieder, brachte die Wasser in Wallung und Heilung dem, der zuerst hineingestiegen. Das Bethesda des baierischen Schwabenlandes hütet ein Engel in Menschengestalt, und dem edlen aufopferungsvollen Prister leisten in schlichter Einfalt Akoluthendienste [Akoluth] die frommen Töchter des Dominicus. Tag um Tag kommen die Wasser in Wallung und Viele sind, die in die Fluth niedersteigen oder auf welche sie niedersteigt; und Alle finden Labung und danken dem biederen Pfarrer und preisen den Herrn, der dem nassen Element mit der übernatürlichen Kraft, die Seelen zu heilen auch so staunenswerthe Wirkung verlieh für die Gesundheit der Leiber.
Wörishofen im August 1885 + Placidus Wolter, Abt [von Maredsous in Belgien]
Deo gratias – et omnibus benefactoribus.
Wörishofen August 1885. Anton Hauser, Benefiziat, Augsburg
Ut omnibus benefactoribus nostris, hic degentibus, sempiterna bona retribuas; terrogamus [?] audi nos. [Damit Sie allen unseren Wohltätern, die hier leben, ewige Güter zurückgeben; höre uns zu.]
Wörishofen, die 22 mens Aug 1885 M. Con. de Galen Can. Cap. Eccl. Cath. Monast. in Guestfalia [ev. handelt es sich hier um Maximilian Gereon von Galen]
Möge Gott das liebe Kloster in Wörishofen unter seinen besonderen Schutz nehmen und vor allen Übeln der Leiber und der Seele gnädig bewahren!
Wörishofen den 3. September 1885 Pfeiffer, Dekan & k. Geistl. Rath zu Dirmstein (Pfalz)
In obigen Wunsch stimmt ein
Wörishofen d. 3 Sept. 1885 P. L. Placid Jungblut OSB Subprior zu St. Bonifaz in München
Herzliches Vergelts Gott für … genossene Güte …
W. 4 Sept. 85 Dekan Nei …
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Seite 8
Unvergeßlich ist und bleibt der …
Pfarrer & Schulinspektor Braun in Thannheim.
Benedicite aquae omnes, quae super coelos sunt, Dominum Pergratus
Jac. Amberg benef. Ichenhausen
Fortsetzung folgt!
Bei der Aufarbeitung historischer Dokumente des Dominikanerinnenklosters in Bad Wörishofen machte die Historikerin Elisabeth Lukas-Götz (München) 2022 eine besondere Entdeckung: Zum Vorschein kamen drei dicke Bände, in denen sich die in Wörishofen zur Kur weilenden Gäste eigenhändig verewigten. Solche „Fremdenlisten“ gab es später – sogar bis in die 1970er/80er Jahre – in gedruckter Form. Zu einem herausragenden Fund wurden die Folianten, weil sie uns Auskunft über einen recht frühen Zeitraum geben, noch vor Herausgabe von Kneipps Bestseller „Meine Wasserkur“ (Oktober 1886). Über diese Zeit lagen bislang kaum Angaben darüber vor, wer sich alles kurieren ließ, und von wo – die Kranken kamen, die bei Kneipp Heilung suchten. In der Regel verewigten sich die Gäste mit Sinnsprüchen, Lobeshymnen und manch kleiner Beobachtung. Band 1+2 enthalten aussschließlich Text (in Bd. 1 auf pdf-Seite 49 getrocknete Blumen), am Ende des dritten Bands finden sich Zeichnungen und wenige Fotos.
Die verschiedenen Handschriften machen es einem nicht immer einfach, den Inhalt zu entziffern. Viele Grußbotschaften sind auf Latein, manche auf Französisch. Es wird sicherlich längere Zeit in Anspruch nehmen, die drei Bände vollständig zu transkribieren. Schon nach dem ersten paar Seiten wird deutlich, welch großen Einfluss die Brüder – und Äbte – Maurus (Kloster Beuron) und Placidus Wolter (Kloster Maredsous in Belgien) auf die Verbreitung des Kneipp-Gedankens hatten. Viele der geistlichen Gäste stehen in einem unmittelbaren oder zumindest mittelbaren Zusammenhang mit der Beuroner Kongregation. Das Internet mit den vielen Wikipedia- und sonstigen Einträgen ermöglicht es, in die Transkription Hyperlinks einzufügen. Schnell kann man sich über die frühen Gäste informieren, etliche Male sind sie auch bildlich dargestellt. Das wird der Kneippforschung zur Beschriftung so mancher Fotografie verhelfen.
Abt Maurus Wolter war es, der Sebastian Kneipp ermutigte, seine Heilmethode in Buchform herauszubringen. Dafür schickte ihm der Abt – mit Pater Ildephons Schober – sogar einen Helfer, dem Kneipp dann diktierte. Eigentlich war das Buch „Meine Wasserkur“ dazu gedacht, die Menschen davon abzuhalten, nach Wörishofen zu kommen. Das Gegenteil war der Fall, es strömten umso mehr Hilfesuchende in das kleine schwäbische Bauerndorf, dass um 1890 noch kaum geeignete Quartiere bieten konnte.
Erstaunlich ist der weite Radius, aus dem die Geistlichen (später ergänzt um Adel und Hochadel sowie „gewöhnliche weltliche Gäste“) kamen. Aus Österreich, der Schweiz, Belgien und England. Viele von ihnen waren hohe Würdenträger, Äbte, Priore oder Subpriore, meist Benediktiner.
Hier – stellvertretend – der Eintrag von Placidus Wolter vom August 1885:
„In den Teich Bethesda zu Jerusalem stieg ein Engel nieder, brachte die Wasser in Wallung und Heilung dem, der zuerst hineingestiegen. Das Bethesda des baierischen Schwabenlandes hütet ein Engel in Menschengestalt, und dem edlen aufopferungsvollen Priester leisten in schlichter Einfalt Akoluthendienste die frommen Töchter des Dominicus. Tag um Tag kommen die Wasser in Wallung und Viele sind, die in die Fluth niedersteigen oder auf welche sie niedersteigt; und Alle finden Labung und danken dem biederen Pfarrer und preisen den Herrn, der dem nassen Element mit der übernatürlichen Kraft, die Seelen zu heilen auch so staunenswerthe Wirkung verlieh für die Gesundheit der Leiber.“
Bildlich dargestellt sind hier die jeweils ersten Seiten der drei Bände. Tipp: Wegen der enormen Dateigröße – alle zwischen 500 und 670 MB – sollten Sie die pdf-Datein vor dem Öffnen erst lokal abspeichern. Zusatzinformationen – auch Übersetzungen – wurden in eckigen Klammern beigefügt. Leerseiten wurden i.d.R. mitgescannt, nur nicht die am Ende liegenden.
Die Digitalisierung im November 2023 erfolgte mit Mitteln des Marktes Ottobeuren.
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Über die frühen Jahre finden sich in einer Ausgabe einer Zeitschrift von 1913 (Chefredakteur: Dr. Alfred Baumgarten) sehr reizvolle Berichte. Das gesamte Heft ist hier eingepflegt, daraus zwei Fundstellen.
Literaturzitat:
Baumgarten, Alfred: Die Kneipp-Kur. Wörishofener Blätter für Volksgesundheitspflege. Offizelles Organ des Wörishofener Kneippverbandes, Ausgabe Nr. 5/6, Wörishofen, Mai/Juni 1913, 200 S.
darin (S. 129 - 31): Dr. Johann Nepomuk Stützle (1858 - 1938), Badearzt der von ihm gegründeten „Kneippschen Heilanstalt Jordanbad“ (bei Biberach), der Artikel „Mein Bekanntwerden mit Kneipp und seiner Kur.“
(…) Während meines Aufenthaltes in dieser Wasserheilanstalt [Reichenhall] wurde mir von dortigen Kurgästen von Wörishofen und von Herrn Pfarrer Kneipp und seinen Erfolgen erzählt. Ich stand der Sache indes skeptisch gegenüber. Als jedoch nach Wiederaufnahme meiner Praxis abermals sich Herzbeschwerden einstellten, entschloß ich mich doch, nach Wörishofen zu reisen. Dort wurde mir seitens des Herrn Pfarrers Kneipp die freundlichste Aufnahme zuteil. Er überließ mir ein Zimmer in seinem Pfarrhaus und zog mich zu allen Beratungen der Kranken und zu Krankenbesuchen – es war damals kein Arzt in Wörishofen – im Orte zu und widmete sich mir, so viel es ihm nur möglich war. Und glücklicherweise hatte Herr Pfarrer Kneipp damals noch viel Zeit für seine Kurgäste, betrug doch deren Zahl zu jener Zeit – ich kam am 26. August 1887 erstmals hin – nur ca. fünfzig. Untergebracht waren die geistlichen Kurgäste im Kloster der Dominikanerinnen oder im Pfarrhause, die Laien in Wirtschaften, besonders im „Adler“, in der „Sonne“ und im „Rößle“. Die Wasseranwendungen wurden im Sommer 1887 ausschließlich in der
130
hinter dem Pfarrhaus gelegenen Waschküche und für Geistliche in einem in Mitte des Klostergartens gelegenen Häuschen gegeben und zwar für Herren durch Pfarrer Kneipp selbst. Die wenigen damals anwesenden weiblichen Kurgäste erhielten durch Frl. Therese Meier, eine Nichte des Herrn Pfarrers, in der Pfarrhauswaschküche ihre Wasseranwendungen. Da ich fast den ganzen Tag um Kneipp und mit den geistlichen Patienten, deren Kuranwendungen auszuführen mir Pfarrer Kneipp schon von den ersten Tagen an übertragen hatte, zusammen war, so bot sich mir umso günstigere Gelegenheit, mit der Kneippschen Methode und deren Einwirkung bekannt zu werden. Ich überzeugte mich täglich bei den Kurgästen von der günstigen Beeinflussung ihres Krankheitszustandes und erfuhr am eigenen Leibe bald den Erfolg der milden Wasseranwendungen.
131
Im Jahre 1888 war ich wiederholt zu längerem oder kürzerem Aufenthalt in Wörishofen und wurde jedesmal von Pfarrer Kneipp aufs freundlichste in seinem Hause ausgenommen. Er drückte des Öfteren den Wunsch aus, daß ich mich in Wörishofen zu dauerndem Aufenthalte niederlasse; es konnte jedoch sein Wunsch verschiedener Umstände wegen nicht erfüllt werden.
Im Sommer 1888 war der Zufluß von Kurgebrauchenden schon wesentlich stärker, als im vorhergehenden Sommer; die Zahl der gleichzeitig anwesenden Patienten mochte in den Sommermonaten des Jahres 1888 schon auf 120 - 150 gestiegen sein. Die Kurgäste fanden damals, in den Gasthäusern, bereits auch in Privathäusern Aufnahme, jedoch gab es noch keine eigens für Kurgäste erbaute Häuser und Pensionen; mit dem Erstellen solcher fing man erst im Herbst 1888 und im Jahre 1889 an. Kneipp hatte inzwischen hinter der südlichen Klostermauer ein Holzbadehaus, neneben welchem die „Mariengang“ benannte Wandelhalle errichtet wurde, erbaut. Die Sprechstunden hielt er damals noch in der Wohnstube des Pfarrhauses oder in einem Parterrezimmer des Dominikanerinnenklosters. Bei dem noch geringen Andrange von Patienten konnte jedem Einzelnen genügend Zeit gewidmet und der einzelne Fall zwischen Kneipp und mir besprochen werden. (...)
Zweite Fundstelle:
„Einiges über meinen Aufenthalt bei Kneipp in Wörishofen.“
Von Dr. Gregor Gfrerer (03.05.1844 - 05.03.1932), Arzt in Salzburg, Oberösterreich.
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Es war im Jahre 1890 Mitte Mai, als ich nach Wörishofen, damals noch ein einfaches, schwäbisches Bauerndorf zu Fuß von Türkheim her kam. Der Ort hatte zwar stattliche Bauernhöfe, aber elende Straßen und Wege. Das Volk sprach einen Dialekt, den ich anfangs als Salzburger nur schwer verstand. Es gelang mir endlich, den Pfarrhof zu erfragen, und ich meldete mich dort teils als Patient und teils als Arzt aus Salzburg an.
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Zusammenstellung und Transkription: Helmut Scharpf, 05/2024
Band I (1884 - 1889), vorläufige Nr. 0250 / D29, 184 Seiten (Link)
Priester / Ordensleute
Band II (1889 - 1897), vorläufige Nr. 0302 / D31, 314 Seiten (Link)
Adel / Hochadel
Band III (1889 - 1921), vorläufige Nr. 0303, 140 Seiten (Link)
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Hier der Beginn der Transkription der handschriftlichen Einträge von Band 1:
1884. + Maurus Wolter, O.S.B., Erzabt der Beuroner Kongregation
[*04.06.1825, Bonn, als Rudolf Wolter, †08.07.1890, Beuron]
Dez. 1884. + Placidus Wolter, Abt vom [Kloster] St. Benedict z. Maredsous, Diözese Namur (Belgien)
„In simplicitate cordis universa obstuli Domino“ (offertor. Miss. Dedicat. Eccles.)
[In der Einfachheit meines Herzens habe ich alles dem Herrn dargebracht. (Offertorium missarum dedicationis ecclesiae)
Original: Domine Deus, in simplicitate cordis mei laetus obstuli universa. Herr, Gott, mit aufrichtigem Herzen habe ich froh dies alles gegeben.]
[* 24.04.1828, Bonn, als Ernst Wolter, †13.09.1908 in Beuron]
Dez. 1884. Professor Magnus Jocham aus Freising.
Auf dich, o Herr, hab ich gehofft; ich werde nicht zu Schanden werden ewiglich.
(Ps. 10,1.) [Die Nummer des Psalms scheint nicht zu passen]
[ * 23. März 1808 in der Gemarkung Rieder im Dorf Bühl am Alpsee, einem Ortsteil von Immenstadt im Allgäu; † 4. März 1893 in Freising]
Dec. 1884. Bruno Baudri O.S.B., Conventuale im Kloster zum Hl. Thomas zu Erdington in England [Erdington Abbey; der Benediktiner Baudri starb 1887]
Es mögen dem Schreiber die folgenden Zeilen aus Anlaß besonderer Dankbarkeit gestattet sein:
[1.]
Als ich heute vor dem Heiland kniete
Und seiner Bräute im Gebet gedachte
Fleht’ ich Ihn an, daß er doch biete,
Was mir zu bieten man versagte.
2.
Da sah ein Bild ich rührend lieb,
Wie einen Jünger einst auf weiter Reise
Der Durst zu einer kleinen Hütte trieb.
Wo man ihn labt’ mit einem Trunk, und Speise.
3.
Da war’s als ob der Heiland Wort
Gestalt gewann’ und wie ein Segen
Sich in der Geber Herz such’ einen Ort,
Und reiche Gnad’ ihr Innerstes bewegen.
4.
„Ja, Jesus“, dacht ich, sprach ich voller Freude,
„Nun hab’ ich diese Zuversicht,
daß die Vergeltung deiner treuen Bräute
doch deinem Herz entfalle nicht!“
[5.]
Ich laß es Ihm, und Seiner heil’gen Mutter
Den Edelmuth der Frauen ganz zu lohnen;
Hinnieden ist Er Euch ein Bräutigam und Bruder –
Im Himmel aber gab’ Er Euch – die wohl verdiente Krone!
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Seite 2
Je vous quitte á regret, bien aimé monastere,
[Mit Bedauern verlasse ich dich, geliebtes Kloster, ...]
Ou, malgré les rioneurs des glaciales eany,
I’ai gouté, grâce aux soices des heurs et de leur père,
A l’ombre des autels des jours si peur [?], si beaux!
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Je vous quitte à regret, friant [?] Saint Dominique,
Je gardes dans vos murs, l’humble simplicité,
L’ amour de l’orphelin, le travail monastique,
Qui triplent le parfum de l’hospitalité!
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Je vous quitte à regret, moniales ferrentes!
Je ne dis pas adieu, mais plutôt: au revoir!
Et vous offre en retour de vos Contés touchantet,
Ce mot du Christ: “Donner vau… mieux que recervoir!“
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Je vous quitte à regret, mais avec l’espérance
De rejoindre bientôt les fils de Saint Benoit.
Entre Epouses du Christ, qu’importe la distance!
Ne militons nous pas tous sous un même Roi!
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Au revoir! Je promets que dans ma vie entière
Mon coeur sua fidèle á prière Dieu pour vous;
En retour, nobles seurs, saignez dans la prière
Vous tourenir parfois du fils de Maredsous.
Frater Laurent Janstens O.S.B. [Abtei Maredsus, Belgien]
15 [?] Dec. 1884. Vetore de l’Inmaculi Conception de la T.S.V. est. [?]
„Gott wird Ihr großer Lohn sein.“
Tausend Dank! S. Benedetus O.S.B. Sury
„Der Herr sei mein Erbtheil.“
Innigsten Dank für alle Liebe, die man mir um Gottes willen hier bewiesen; im h. Opfer per 28. Jänner [Januar] 1885. P. Suitbert Baeumer aus Maredsous in Belgien.
[*28.03.1845, auf Haus Leuchtenberg b. Kaiserswerth am Niederrhein, †12.08.1894, Freiburg i.B.]
Ein herzliches Vergelts Gott für all die vielen und großen Wohlthaten.
29/1 85 P. Ildephons Schober O.S.B.
[*23.02.1849, Pfullendorf als Friedrich Schober; †28.02.1918, Beuron]
[siehe auch Abtei Seckau Steiermark sowie die Biographia Benedictina, die Schober als denjenigen benennt, dem Kneipp die Texte für das Buch „Meine Wasserkur“ diktierte.]
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Seite 3
Für die vielen Wohlthaten besten Dank; der liebe Gott möge alles hundertfach vergelten!
22. Februar 1885 Johann Jankl, Kaplan zu Millstatt in Kärnten – Österreich.
Dieu seul peut compenser les services que m’ont vendus [?] les bonnes s… , aussi je me suviendrai … dans me pri…
19 Mais 1885 Gg. Wohlfromm, Caplan in Sigmaringen.
„Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“
P. Emmeram Heindl O.S.B. Wallfahrtspriester in Andechs, in Cur hier
30/XII 84 – 23/III 85.
[Pater Emmeram (Johann Baptist) Heindl, *31.07.1854, †10.05.1917, Benediktiner, Subprior, Wallfahrtspriester.]
Mehrst du dem Priester die Zahl der Tage durch eisiges Wasser,
Wird zum Segen auch dir, was er noch priesterlich wirkt.
P. Michael Glötzner O.S.B. am Feste des Hl. Benedikt 1885, Conventual von Metten.
Dominus restribuent pro me! [Der Herr wird es mir vergelten!]
16/4 85 V[altentin] Thalhofer, Meanus [?] … cathedral [?] Eystettensis.
[ev. vom Priesterseminar Collegium Willibaldinum]
Gott allein nur kann die vielen Wohlthaten vergelten, welche mir in diesem ehrenw. Hause des Hl. Dominikus erwiesen wurden. Er ist getreu in seinen Verheißungen.
16 Feb. - 3 May 1885
P. Pirminius Campani O.S.B. aus Seckau in [der] Steiermark.
[Benediktiner-Pater Pirmin Campani bzw. Joseph Campani, *02.04.1856, Hötting; †12.07.1931, Beuron; zu Seckau siehe auch Ildephons Schober auf S. 2 unten]
Ein Forstmann, der mit seiner Flinte
Vertrauter als mit Dichtertinte,
Noch nie den Penposus [?] bestiegen,
Läßt heute Dankraketen fliegen,
Weil er nach Gottes Wohlgefallen
In diesen heil’gen Klosterhallen
Der ...en [Neuen ?] Stärkung hat gefunden,
Wofür er dankbarst bleibt verbunden.
Wörishofen 24 - 26 Mai 1885. Anton Wielau, kgl. Oberförster in Grafenwöhr (Oberpfalz.)
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Seite 4
„Es stieg aber ein Engel des Herrn von Zeit zu Zeit in den Teich und setzte das Wasser in Bewegung.“ Johannes, V, 4
Möge der Hl. Erzengel Raphael (רפאל = Gott heilt) jede der zahllosen Wasseranwendungen im Bethesda Wörishofen unter seine besondere Obhut nehmen!
Dies der nicht ganz selbstlose Wunsch des für unzählige hier genossene Wohlthaten [des] Leibes und der Seele ewig Dankbarkeit.
Wörishofen, den 26ten Mai 1885. Dr. ...enz, Prof. d. Kgl. u. M. d. … M. Regensburg
P. Stephan Waldner O.S.B. den 31. Mai 1885.
Benedicite fontes Domino! [Segne die Quellen des Herrn!]
31/5 1885. Friedrich Kollin, presbyter Spyrensis [Spirensis; Dom zu Speyer]
Nur muthig sich ergeben
Mit Haut und auch mit Haar!
Stärker strömt das Leben,
Wenn kalt das Wasser war.
31/5 85 … … Düren
Was dem Golde der Hammer,
das ist dem Menscher der Jammer.
Was dem Weinstock das Schneiden,
das ist dem Menschen das Leiden.
Sei geduldig. Du bist schuldig.
Wörishofen, den 1. Juni 1885 P. Odo Ganz [Gauz?] O.S.B.
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Seite 5
Der Allmächtige vergelte hohem Herrn Beichtvater und den ehrwürdigen Frauen alles Gute, was sie mir und meiner Familie in den Tagen schwerer Heimsuchungen in aufopfernder Liebe zukommen ließen.
Wörishofen den 6 Juni 1885. Jo[hann] Stein [?] K. Bezirksamtmann
„Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!“ Matt. 5
Innigen Dank der ehrwürdigen Frauen O.S.D. für alle Güte und Liebe!
Wörishofen, 15. Juni 1885 P. Cyprian Blank O.S.B. [aus der Beuroner Kongregation]
Gg. Erhard, Pfarrer in Haunswies, den 15ten Juli 1885
„Gratias ago omnibus benefaetoribus!“ [Vielen Dank an alle Wohltäter!]
Regi saeculorum immortali et invisibili, soli Deo Honor et gloria in saecula saeculorum sic ubique! Tu autem Domine, retrifuere dignare, omnibus nobis bonafacientibus propter nomen suum, vitam eaternam!
[Dem unsterblichen und unsichtbaren König aller Zeitalter, Gott allein, Ehre und Ruhm für immer und ewig, überall. Aber du, o Herr, verdienst es, allen das ewige Leben zurückzugeben, die uns um seines Namens willen Gutes tun.]
Wörishofen 15 Juli 1885. Jos. [Joseph] Böni, Vicar Altstaettensis [Altstätten, Schweiz]
[schwer lesbare Schrift:]
Inter dies undeicim
Per frigulae …
Est iterum sanatus
Caprae an…
Onam … em gratias agit
cumque pace multa vadit.
Wörishofen 16. Juli 1885. Augustin Hose.
„Was ihr dem Geringsten Meiner Brüder gethan, das habt ihr Mir gethan.“
Wörishofen 28/VII 85. Georg Mühlbauer, Cooperator, z.Zt. Frontenhausen, Diöz. Regensburg
[11.02.1854, Vilsbiburg, †01.09.1918]
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Seite 6
29/VII 1885. Allen Dank dem hochwürd. Herrn Beichtvater u. den ehrwürdigen Ordensfrauen für die bezeigte Bemühung und Güte! Deus retribnat! [Gott wird es ihnen vergelten!]
Franz Haslacher. Pfarrer von Obermillstatt, Österreich.
Rev. Dagobert Sommes St. Patrick’s Wigan [Link: ev. hier nachfragen]
Presbyter Coloniensis [Köln]
Kanne gießen, Wasser fließen: daß die bewachnen [?] Glieder finden Leben wieder.
Wanne, weite deine Schranken, hingeleite alle Kranken:
Daß die Nerven zornentbrannt, fühlen kühle Meistershand.
Nasses Leinen: Aus den Rinnen Krankheitsstoff zu wecken, komm mich zu bedecken.
In des Lebens Mitte oder Greis – die Schritte freudig hierher lenken, Eines doch bedenken:
Von des Himmels Au strömt der Gnadenthau.
Zum Feste des h. Dominikus 1885.
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Seite 7
In den Teich Bethesda zu Jerusalem stieg ein Engel nieder, brachte die Wasser in Wallung und Heilung dem, der zuerst hineingestiegen. Das Bethesda des baierischen Schwabenlandes hütet ein Engel in Menschengestalt, und dem edlen aufopferungsvollen Prister leisten in schlichter Einfalt Akoluthendienste [Akoluth] die frommen Töchter des Dominicus. Tag um Tag kommen die Wasser in Wallung und Viele sind, die in die Fluth niedersteigen oder auf welche sie niedersteigt; und Alle finden Labung und danken dem biederen Pfarrer und preisen den Herrn, der dem nassen Element mit der übernatürlichen Kraft, die Seelen zu heilen auch so staunenswerthe Wirkung verlieh für die Gesundheit der Leiber.
Wörishofen im August 1885 + Placidus Wolter, Abt [von Maredsous in Belgien]
Deo gratias – et omnibus benefactoribus.
Wörishofen August 1885. Anton Hauser, Benefiziat, Augsburg
Ut omnibus benefactoribus nostris, hic degentibus, sempiterna bona retribuas; terrogamus [?] audi nos. [Damit Sie allen unseren Wohltätern, die hier leben, ewige Güter zurückgeben; höre uns zu.]
Wörishofen, die 22 mens Aug 1885 M. Con. de Galen Can. Cap. Eccl. Cath. Monast. in Guestfalia [ev. handelt es sich hier um Maximilian Gereon von Galen]
Möge Gott das liebe Kloster in Wörishofen unter seinen besonderen Schutz nehmen und vor allen Übeln der Leiber und der Seele gnädig bewahren!
Wörishofen den 3. September 1885 Pfeiffer, Dekan & k. Geistl. Rath zu Dirmstein (Pfalz)
In obigen Wunsch stimmt ein
Wörishofen d. 3 Sept. 1885 P. L. Placid Jungblut OSB Subprior zu St. Bonifaz in München
Herzliches Vergelts Gott für … genossene Güte …
W. 4 Sept. 85 Dekan Nei …
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Seite 8
Unvergeßlich ist und bleibt der …
Pfarrer & Schulinspektor Braun in Thannheim.
Benedicite aquae omnes, quae super coelos sunt, Dominum Pergratus
Jac. Amberg benef. Ichenhausen
Fortsetzung folgt!
Urheber
diverse
Quelle
Dominikanerinnen Bad Wörishofen
Verleger
Helmut Scharpf
Datum
1894-12-01
Mitarbeiter
Elisabeth Lukas-Götz
Rechte
gemeinfrei