1914 oder etwas früher

Titel

1914 oder etwas früher

Beschreibung

Einige Repräsentanten bedeutender Ottobeurer Unternehmer-Familien haben sich ablichten lassen. Die Aufnahme ist nicht datiert, dürfte aber vor dem Ersten Weltkrieg entstanden sein. Zentral in der Mitte sitzt (ev. Hans) Schaber (Sägewerk- und Gutsbesitzer), links neben ihm sitzt der „Eichele-Bäck“ (die Bäckerei befand sich am Marktplatz, gleich nördlich vom Rathaus; in 2025 der Standort von Schreibwaren Fergg). Aus der Familie der Benediktinerbrauerei steht ganz rechts Florian Geiger (Lebensdaten noch nicht bekannt; er hatte 1906 die Benediktinerbrauerei von seinem Vater Michael übernommen), links von ihm sitzt der Baumeister Johann Baptist Mayer. Die beiden Herrn neben Mayer sind nicht bekannt, zwischen Schaber und Eichele steht der Viehhändler Louis Hafner. Zur einzigen Frau auf dem Bild heißt es „Schwester von Frau Wüst“.

Nachdem die Männer alle einen Schnauzbart haben, könnte es sich hier vielleicht um den „Hirsch-Schnauz“ handeln – falls es den Unternehmerstammtmisch zu der Zeit bereits gab. Der Anlass des Fotos ist nicht bekannt; einige tragen ein Gebinde am Revers; Schaber möglicherweise eine militärische Auszeichnung.

Florian Geiger ist auf diesem Foto vom 5. Mai 1935 (unterste Reihe, zweiter von rechts) zu sehen; Johann Mayer dürfte auf einem Foto vom Richtfest seines Wohnhauses am 5. April 1897 der Mann mit dem Hund sein. Bei dem abgebildeten Bäcker könnte es sich um Bäckermeister Georg Eichele handeln, der Mitte 1904 bei einer Reise nach Palestina teilnahm (s. Schützenscheibe). Auf dem Familiengrab der Schabers auf dem Friedhof Ottobeuren (s. Foto) sind zwei Männer genannt, die in Frage kommen: Hans Schaber (*05.04.1885, †08.11.1954) und Anton Schaber (23.10.1894, †08.01.1980), letztlich müsste es ein Schaber eine Generation früher sein, denn der – wohl weißhaarige – Abgebildte kann 1914 keine 29 Jahre alt gewesen sein.

Die Aufnahme (Format 17 x 22,5 cm) aus der Sammlung von Josef Gerle wurde aufwändig restauriert. Mit etwas Geschick wird es zudem gelingen, die vom damaligen (unbekannten) Fotografen einretouschierten Knopfaugen durch „echte Augen“ zu ersetzen!

Urheber

unbekannt

Quelle

Josef Gerle

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1914-06-17

Rechte

gemeinfrei