17.03.1550 - KarteVon dem Allgöw und seinen Stätten [stetten]“

Titel

17.03.1550 - KarteVon dem Allgöw und seinen Stätten [stetten]“

Beschreibung

Sebastian Münster (Sebastiani Munsteri) ist einigen noch vom alten Hundertmark-Schein (im Umlauf von 1962 bis 91) bekannt. 1550 brachte er eine mehrbändige „Cosmographey oder Beschreibung aller Länder, Herrschafften, fürnemsten Stetten, Geschichten ...“ heraus, die sich auf einigen Seiten auch mit dem Allgäu befasst.

Bei Münster heißt es auf der Karte „Das Algöw“, auf den Textseiten und anderen Karten des Buches ist auch von „Algoia“, „Algöuw“ oder „Algöau“ die Rede. Es reichte laut Beschreibung von den Bergen bis zum Bodensee, von der Donau bis zum Lech. Noch heute streiten sich die Gelehrten, wie weit sich das Allgäu erstreckt. Auch bei Wikipedia gibt es unterschiedliche Erklärungsversuche.
Am 7. Februar 2017 wurde in Oberstaufen der 1200. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung des Allgäus („albgauische Gau“) - in einer Schenkungsurkunde für ein Grundstück im dortigen Gemeindebereich - gefeiert. In Augabe 4/2016 der Zeitschrift „Heimat Allgäu“(auf S. 18) heißt es im Zusammenhang mit der am 07.02.817 unterzeichneten Urkunde 222 der Abtei St. Gallen, Zitat:

Wisirih aus Wisirihzell ist es zu verdanken, dass wir 1250 [korrekt: 1200] Jahre Allgäu feiern können. Eben dieser Wisirih hat damals Grund und Boden an das Kloster Sankt Gallen übertragen. Forschungen haben ergeben, dass es sich dabei um Grund aus der kleinen Ortschaft Zell bei Buflings (Markt Oberstaufen) handelt. Wisirih wurde dafür ins Kloster übernommen und durfte dort bis an sein Lebensende als Mönch bleiben.

Ottobeuren erscheint nicht auf der Münster-Karte. Auch nicht auf der Seite cccclvii [S. 457], auf der einige Abteien in Schwaben genannt werden. Es heißt dort: „Das Römisch Reich ist aufsgetheilt in zehen Kreyse 4. Schwaben“
Genannt werden Kempten, Rockenburg [Roggenburg] und Ochsenhausen. Auf der Seite über Memmingen (dcccxxiii = S. 823)[pdf, S. 1023] wird „Ottenbeüren“ erwähnt (Digitalisat der Universität Freiburg):
   
Es ligen vmb die Statt auff ein meil wegs oder zwo vil Clöster / nemlich Ottenbeüren / gestifft von Graue [Grave, Grafen] Sylaco von Ylergöw [Silach aus dem Illergau] / zu den zeiten des grossen Kayser Carlen. Münchrot Premonstratenser ordens / gestifft vo dem ...

Die Seitenzahlen unterscheiden sich: Die Karte der in Freiburg liegenden Ausgabe hat die Seitenzahl dcccxiii (= 813), die vorliegende hat dclxxv (=675). Wie damals noch üblich, ist die Darstellung nicht genordet.
Im November 2023 konnte eine handkolorierte Fassung des Holzstichs erworben werden, die aus der französischen Ausgabe stammt.

Folgende 41 Orte werden genannt:
Angelberck [Angelberger Forst zw. Tussenhausen und Markt Wald; gemeint ist vermutlich Schloss Mattsies]
Augsburck bzw. Augusta [Augsburg]
Bibrach [Biberach]
Bregetz [Bregenz]
Buchorn [?]
Buß [St. Johannes Baptit auf dem Bussen, Gemeinde Uttenweiler]
Ehingn [Ehingen]
Fridberg [Friedberg]
Füßen [Füssen]
Gudelfingn [Gundelfingen]
Güntzberg [Obergünzburg]
Güntzpurg [Günzburg]
Imenstat [Immenstadt]
Kaufbeüern oder Kaüfbeüern [Kaufbeuren]
Kelmutz [Kellmünz]
Kemptn [Kempten]
Kirchberg [Illerkirchberg zw. Sendlingen und Wiblingen]
Lanßpg [Landsberg am Lech]
Leipha [Leipheim]
Leükirch [Leutkirch]
Lindaw [Lindau]
Marcdorf [Markdorf]
Memmingn [Memmingen]
Menchingn [Schwabmünchen, früher auch Munchingen bzw. Schwabmenchingen]
Möderkingn [Munderkingen]
Partnkirch [Partenkirchen]
Rauenspurg [Ravensburg]
Riedlingn [Riedlingen]
Rot [Rot an der Rot]
Rotnberg [Rettenberg am Grünten?]
Suangow [Schwangau]
Sulgo [Bad Saulgau]
Vlm [Ulm]
Waal
Walpurg [Waldburg]
Wangn [Wangen]
Wingarth [Weingarten]
Wyßnhorn [Weißenhorn]
Wurzach [Bad Wurzach]
Ysne [Isny]

20 Flüsse und Seen:
Aitrach
Albsee [Großer Alpsee b. Immenstadt]
Amber [Ammer, bzw. nach dem Ammersee Amper]
Arg [Untere Argen, dann Argen]
Bla [Blau]
Bodnsee [Bodensee]
Buchemer See [vermutl. Federsee bei Bad Buchau]
Iler bzw. Yler [Iller]
Kamlach [Kammlach]
Lech
Luter [Große Lauter]
Mindel
Ober Arg [Obere Argen]
Rhin [Rhein]
Rot
Schmutter
Schus [Schussen]
Sinckolt [Singold]
Tonaw [Donau]
Wertha [Wertach]
Der (zwischen Kaufbeuren und Mindelheim stehende) Begriff „Medulli“ bezieht sich auf das keltische Alpenvolk der Meduller. (Auf einer Mittelalter-Marktseite wird im Feb. 2017 eine „Meduller Schnalle“ angeboten.) Laut Wikipedia siedelten die Meduller (urspründlich) zwischen Savoyen und dem Aostatal. Vielleicht hat sich ihr Siedlungsgebiet nach der Unterwerfung durch den römischen Kaiser Augustus (Octavian) im Zuge der Alpenfeldzüge (25 - 14 vor Christus) zu uns verlagert. (Siehe auch: keltische Stämme bei Wikipedia.)

Der beschreibende Text zum Allgäu unterscheidet sich nur unwesentlich, die Unterschiede der Ausgaben tragen das ein oder andere Mal aber zum Verständnis bei.
Hier nun die Abschrift des Textes der vorliegenden Ausgabe [sonst in eckigen Klammern bzw. ab der Stelle, an der auf der vorliegenden Karte der Text aufgrund der Rahmung nicht mehr sichtbar ist]:

Das Algöuw ist ein gegne in Schwabe wirt yngeschlossenn von Orient mit dem Lech / gege mitnacht mit der Tonaw / gegen Occident reicht es an Bodensee / vnnd gegen mittag streckt es sich gegen dem schnee birg. Es ist ein rwch [rauchs] winterig lannd / hat aber schöne vnd starcke leüt / weib vnn man / die können all trefflich wol spinnen / vnd es ist den mannen nit spöttlich / besunder in den dörffern. Es hat auch vil viech / küw vnn roß / es zeücht sundlich gar schön jug föle [junge füllen] / es hat winterkorn / gerste vnn vil thannwäld / bech / vögel vnd fisch vmm vnn vmm mit grossen vnn viele seen / vnn fischreiche weiern erfült / deren ettlich [groß krebs / etlich wunder groß fisch / besunder hecht / karpffen / treüschen /vnn allerley geben / in etlichen findt man auch 40. und 50. pfündige wälinin / die groß schade thund in den grossen weyern / fressen fisch vnn wasservögel. Es heißt Algöw sollt aber billicher heissen Almangöw / von Allmannia / oder wie etlich andere meinen / vnd ich in alten brieffen zu Kempten gesehen hab / das Algöw / von den vilen Alpen die darinn seind. Es haben die herzen von Oestereich / der Bischoff vo Augspurg / der abt vo Kempte / die Graven von Montfort / den grossern theil daran / wiewol sund auch vil edelleüt ihren sitz darinn haben / on die Reichstett. Es ist ein Begangenschafft darinn mit garn / viech / milch vnn holtz. Der gemein mann ißt gar rauch und schwarz gersten od häbern brot. Es hat trefflich vil thäler / die da genennt werde nach de wassern so dar durch fliessen / als das Tretacher thal / vo de wasser Tretach / Irracher thal / von dem wasser Irrach / Breitacher thal / von der Breitacher / das Ylerthal / von der Yler / etc. Die Yler ist ein groß wasser / fisch vnn flötzreich / vnn entspringt 4. meil ob Kempten / oberhalb einem dorff genant Oberndorff / auß einem berg / vnd rinnen darein die drey wässer / Tretach / Irrach vnn Breitach / ob de dorff Langenwang / ein halb meil vo de vrsprung. Hernach köpt auch de Autrach darein. Das wasser fleüßt für Kempten / vnd zum theil durch die Statt / vnd für Memmingen / vnn kompt bey dem Galberberg zu Ulm in die Thonaw. (...)]

Worterklärungen:
Tonaw = Donau // Occident = Westen // gegen mittag = nach Süden hin // schnee birg = Schneegebirge = Alpen // treüschen = Quappe, Aalraupe bzw. Trüsche // wälinin = Welse oder Waller // herzen = Herzoge // Schwarzgerste = alte Gerstensorte // häbern brot = Haferbrot // Irrach = Stillach

Was war in der Zeit in Ottobeuren los? Nach den Bauernkriegen von 1525, in denen auch das hiesige Kloster Zerstörungen am Gebäude und den Archivalien erlitt (ein Schaden von 20.000 Gulden), zeichneten sich im Zusammenhang mit der Reformation über Jahrzehnte Konflikte ab, die im Schmalkaldischen Krieg auch Ottobeuren berührten. Von Juli bis November 1546 (Donaufeldzug der süddeutschen Reichsstädte und der sonstigen Bündnismitglieder des Schmalkaldichen Bundes unter dem Heerführer Sebastian Schertlin von Burtenbach) kam es auf dem Weg nach Füssen in unserem Ort zwar zu keinen direkten Kampfhandlungen, unter Abt Leonhard Wiedemann (Amtszeit 1508-46) musste Ottobeuren allerdings 7000 Gulden aufbringen, mit denen der Feind finanziert wurde. MItte Oktober 1546 war Ottobeuren von 1500 Soldaten des Schmalkaldischen Bundes besetzt. Unter wiederum gingen wertvolle Schriften verloren, die ausgerechnet nach Füssen verbracht worden waren und dort „den Feinden in die Hände kamen“ (Zitat M. Bernhard, 1864).

Zu den Auswirkungen des Schmalkaldischen Krieges auf Ottobeuren berichtet Pater Maurus Feyerabend 1815 in seinem dritten Band (Seiten 156-60):

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Jahr 1546
. Schon im jüngstverflossenen Jahre [also 1545] ahndete [ahnte] der schmalkaldische Bund etwas zweideutiges in dem Benehmen des Kaisers [Karl V.], das die protestantischen Stände in dem unsichern Besitze so vieler ausgeraubten, und unterdrückten Stiftungen, Kirchen, und geistlicher Güter nicht wenig beunruhigte ; weßwegen man sich auch zu einer noch stärkern Gegenwehr rüstete, von Seiten Augspurgs besonders durch den Obersten, Sebastian Schertel [Sebastian Schertlin von Burtenbach], neue Mannschaft anwarb, die Stadt durch Aufwerfung eines hohen Wall am rothen Thore, und durch tieferen Gräben noch mehr befestigte, und aus den Baumaterialien der zerstörten Heiligen Kapelle bei St. Ulrich, und einer andern Hunoldischen verschiedene Werker aufführte. Die Vermuthung war auch nicht ohne allen Grund. Karl der V. ließ sich wirklich mit dem Pabste [Papst Paul III] in ein Bündniß gegen die Protestanten ein, und als die protestantischen Gesandten nach eingeholten geheimen Berichten von ihn zu wissen verlangten, wohin es mit der kaiserlichen Kriegsrüstung am Ende hinaus wollte, antwortete Karl sehr trocken: „Er werde die gehorsamen Stände schützen, und die Unbändigen zur Pflicht, und Ordnung zurückführen.“ Dieses

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Kaiserwort galt bei den Protestanten für eine förmliche Kriegserklärung, und nun brach das schon länger glimmende Kriegsfeuer allenthalben aus. Die schwäbischen Reichsstädte, und hierunter benanntlich Augspurg, Ulm, und Nürenberg erlaubten ihre Hitze sogleich anfangs den heftigsten Ausbruch ; sie stellten unter dem Obersten Schertel ein wohl bewaffnetes Heer auf, welches die Verbindung der italiänischen Armee mit der kaiserlichen hindern sollte ; und schon rückte Schertel, mit würtembergischem Kriegsvolke verstärkt, nach Füssen, erorberte die Festung Ehrenberg, und die so genannte Klause, und führte weniger nicht im Schilde, als durch das Tirol nach Trient vorzudringen, und dort die Kirchenversammlung zu sprengen. Jedoch hier fand das rasche Unternehmen Hinderniß, ehe er nach Innspruck kam. Der römische König Ferdinand hielt alle Zugänge, und Pässe sehr wohl besetzt, und dem Obersten Schertel blieb weiter nichts übrig, als sich eilend dahin zurück zu ziehen, woher er gekommen war.
Indeß hatte dieser Rückzug für Schwaben sehr verderbliche Folgen. Ottenbeuren hatte sogleich nach dem ersten Kriegslärm seine beßte Habseligkeiten, Geräthschaften, und Kostbarkeiten sammt hundert Maltern Getreides,

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wovon einzig der Herr Burkhard von Kaltenthal, damals zu Füssen wohnhaft, übrigens Pfleger zu Zell, wußte, nach dem vermeintlich sichern Städtchen Füssen geflüchtet ; aber sehr unglücklich. Denn von dem vielen hinterlegten Getreide gieng kein baares Geld ein, und alle übrige theils Geräthschaften, theils Kostbarkeiten wurden sogleich anfangs, und als Schärtel Füssen plünderte, und sich zurückzog, eine Beute des Feindes. Abt Leonhard, ohnehin schwächlich, und seinem Lebensende sehr nahe, trauete sich deßhalben nicht mehr zu, das Weitere abzuwarten, und begab sich nach Sipplingen am Bodensee, wo er mehrere Rebgüter angekauft, und eine anständige Behausung erbauet hatte. Hierorts vertrat dessen Stelle sein schon eher gewählte Amtsgehilf Kaspar Kindelmann. Der Prior Konrad Schweitzer, und der nachmals nach Irrse [Irsee] als Abt begehrete Subprior, Georg Albrecht, besorgte die innere Klosterordnung, und Wolfgang Scheldorfer die grössere Kellerei. Nicht lange nach der Flucht des Abtes brach der Feind aus dem Lager bei Füssen auf, breitete sich in Schwaben aus, besetzte um die Mitte des Weinmonats [= Oktober] den hiesigen Ort, und das Stift mit beiläufig 1500 Mann,

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verübte alle Gewaltthätigkeit, erfüllte die [von Memmingen] nach Eldern ausgewanderten grauen Ordensschwestern mit unzähligen Schrecken, drohete allenthalben mit Feuer und Schwert, und ließ sich bloß mit Gelde, woran man eben keinen Überfluß hatte, in etwas beruhigen. Der Prior Konrad erließ deßwegen ein, von dem damaligen Herrn Stiftsobervogte, Wilhelm von Schwende, begleitetes Bitt- und Berichtschreiben an den abwesenden Herrn Abt nach Sipplingen, worinn er meldete: „Der Feind wäre weder durch gute, noch ungute Worte von Gewalthätigkeiten abzuhalten, er hungerte bloß nach Geld, wovon keine Baarschaft in Handen wäre, die Abteien Roth, und Wiblingen hätten sich mit Gelde schon abgefunden, und Kempten wäre nach einer längern Weigerung letztens auch zu diesem einzigen Rettungsmittel genöthiget worden.“ Dieses Schreiben bewirkte die Erlaubniß, baares Geld aufzunehmen, das man aber nicht anders, als für einen Jahreszins zu 10 Gulden für das Hundert erhielt. Nun befand man sich im Stande,

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mit den Anführern der feindlichen Truppen, nämlich den Herren Doktor Christian Bruck, Jakob Lehrsoner, Georg Oesterreicher von Augspurg, und Martin Weckmann in eine Unterhandlung zu treten, welche dahin ausfiel daß Ottenbeuren unverzüglich 7000 Gulden als Brandschatzung erlegen sollte, wovon sogleich 1500 Gulden unter die gegenwärtige Mannschaft vertheilt wurden ; hingegen stellten jene so wohl für das Stift, als für das gesammte ottenbeurische Gebiet eine Sicherheitscharte aus, worinn sie auch dem Herrn Abte einen freien, und ungehinderten Rückzug in sein Kloster gestatteten. So endete sich der schmalkaldische Krieg für Ottenbeuern leichter, und erträglicher, als er bei Füssen sich anfieng.
Zu Memmingen benahm man sich gegen die Geistlichen des obern Spitals zum heiligen Geiste in der übel berechneten Hoffnung eines gewissen Sieges über die kaiserlichen Völker sehr übermüthig und unduldsam. Die Stadtobrigkeit ...
[Ende der Abschrift]

Eine Großtat des Abtes Leonhard war die Gründung einer Akademie, einer „öffentlichen Lehranstalt für die morgenländischen Sprachen“ (Eröffnung am 17.01.1543). Sie konnte sich allerdings nur wenige Jahre am Ort erhalten. Leonhards Nachfolger, Abt Kaspar Kindelmann (Amtszeit 1547-84) ließ die Stiftskirche neu bauen, außerdem die obere und untere Mühle sowie St. Sebastian auf dem Gottesacker (Friedhof).
In seine Amtszeit fiel ein weiterer Unglücksfall. Pater Magnus Bernhard schrieb im ersten Klosterführer von 1864: „Im Jahre 1565, in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember, brannte der Abteistock nieder sammt den dort aufbewahrten Kostbarkeiten.“
(Link zur dritten Auflage)

Literaturzitat:
Münster Sebastian: Cosmographia, Das ist: Beschreibung der gantzen Welt: Darinnen Aller Monarchien Keyserthumben, Königreichen, Fürstenthumben, Graff- und Herrschafften, Länderen, Stätten und Gemeinden ... Ursprung, Regiment, Reichthumb, Gewalt und ... Beschaffenheit ; Deßgleichen Aller deren, beyder Ständen, Regenten: Keysern, Königen, Bäpsten, Bischoffen ... Genealogien und Stammbäumen ... zusammen getragen ..., Basel, 1572, 1868 S.

Am 13.02.2018 wurden in der Memminger Zeitung (S. 33) mehrere Artikel zur Geschichte des Allgäus gedruckt, darunter zu den Bauernaufständen 1525, zum Memminger Vetrag vom Januar 1526 oder dem Schmalkaldischen Krieg. Klaus-Peter Mayr (Kürzel kpm) schrieb darüber hinaus eine Zusammenfassung zur Karte von Sebastian Münster; abgedruckt war eine nachträglich kolorierte Fassung des Holzschnittes. Der Lindauer Arzt Achilles P. Gasser soll 1534 einen ersten Versuch zur kartografischen Darstellung des Allgäus unternommen haben. Die Einschätzung Mayrs zur Münster-Karte, was die Grenzen des Allgäus (vom Schneegebirg bis zur Tonaw, vom Lech bis zum Bodensee) angeht:
Was aus heutiger Sicht Unsinn ist und schon zu Münsters Zeiten nicht stimmte. Freilich hatte der Kartograf das „raue, wintrige Land“ wohl nicht selbst in Augenschein genommen, sondern die Karte nach Berichten und Erzählungen gestaltet.

Von welcher Ausgabe der vorliegende Druck stammt, ist nicht bekannt. Aufgrund der Bedeutung der Karte wurde sie einer mehrtägigen „digitalen Luxussanierung“ unterzogen. Das Originalblatt hat ca. 30 x 18 cm, die Ränder wurden etwas beschnitten, auf 17,5 x 27 cm. Die Auflösung beträgt 600 dpi.
Sammlung Helmut Scharpf, 01/2017

Urheber

Sebastian Münster, 1550

Quelle

Sammlung Helmut Scharpf

Verleger

Helmut Scharpf

Datum

1550-03-17