01.07.1938 - Die Siedlungs- und Hofgeschichte der Gemeinde Guggenberg von Karl Schnieringer
Titel
Beschreibung
1819 wurde die Gemeinde Guggenberg gebildet. Zu ihr gehörten die Ortsteile Stephansried, Gumpratsried, Dennenberg, Eggisried, Langenberg, Wetzlins, Halbersberg, Frölins (mit dem Buschelberg) und Klosterwald.
Karl Schnieringer (*12.11.1904, Böhen, †25.11.1973, Bad Grönenbach) hat sich zeitlebens mit der Heimatgeschichte der Orte beschäftigt, an denen er als Lehrer gerade arbeitete. Der damalige Guggenberger Bürgermeister Weiß aus Eggisried bat ihn, auch für seine Gemeinde eine Siedlungs- und Hofgeschichte zu schreiben. Entstanden ist zum einen ein Häuserbuch, das – dem Zeitgeist entsprechend – auch die jeweilige Geschlechterfolge abbildet, zum anderen eine Gesamtgeschichte der Ortsentwicklung.
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In seinem 1940 erschienenen Werk „Ottenbeuren“ sind einige Passagen enthalten, die als antisemitisch gekennzeichnet werden mussten. In seiner Abhandlung zu Guggenberg taucht für Dennenberg einmal ein neutraler Hinweis auf jüdischen Besitz auf.
Man muss das Werk als Grundgerüst verstehen; wer zu seinem eigenen Hof forscht, sollte die Exaktheit von Schnieringers Aussagen kritisch hinterfragen.
Jürgen Hegemann hat sich 2009 dankenswerterweise daran gemacht, den gesamten Text abzuschreiben. Darüber hinaus hat er aktuelle Bilder eingefügt. Sie können aber auch den Scan des Originals herunterladen und lesen. (Hinweis: Seite 83 fehlt; der Text über Sebastian Kneipp ist jedoch in der Abschrift enthalten). Alle Seiten des Originals wurden einzeln nachbearbeitet, die Abschrift wurde im Oktober 2017 redigiert. Das hektographierte Papier des Originals ist dennoch nicht an jeder Stelle lesbar. In den meisten Fällen finden Sie den Text aber in der Abschrift vor, die ein anderes Originalexemplar zur Vorlage hatte.
Zum großen Dorfbrand von Stephansried (Schnieringer schreibt Stefansried, aber auch Ottenbeuren statt Ottobeuren) vom 17.05.1841 finden sich im Ottobeurer Wochenblatt aus der Zeit nur zwei indirekte Hinweise:
Ausgabe 27.05.1841, S. 1:
Warnung: Da die Baupläne für Stephansried noch nicht revidirt sind, so können auch Bestellungen bei Schreiner-, Schlosser-, Zimmer-Meistern etc. mit Erfolg noch nicht gemacht werden. Die Handwerks-Meister werden hierauf aufmerksam gemacht, um sich vor Schaden hüten zu können, da alles, was den genehmigenden Bauplänen zuwider angefertigt wird, ohne Schadenersatz zurückgegeben würde.
Ottobeuren, den 26. May 1841. Königliches Landgericht als Distrikts-Polizeibehörde.
Egloff, Landrichter.
In Ausgabe Nr. 23 des Ottobeurer Wochenblatts vom 11.06.1841 heißt es auf Seite 5:
Bekanntmachung. Das Unterstützungs-Comitè verkauft zum Vortheil der abgebrannten zu Stephansried am Donnerstag den 17ten dieß Nachmittags 1 Uhr im untern Oekonomie-Gebäude den aufliegenden Vorrath von circa 75 – 80 Schaff Veeen an den Meistbiethenden gegen sogleich baare Bezahlung, wozu Kaufsliebhaber freundlichst eingeladen werden.
Ottobeuren, am 11ten Juny 1841.
Der Comitè Ausschuß.
Literaturzitat:
Schnieringer, Karl: Die Siedlungs- und Hofgeschichte der Gemeinde Guggenberg, Ottobeuren, im Selbstverlag, 1938, 85 S.
Das hier vorliegende Original stammt aus Schnieringers eigenem Nachlass. Es trägt den Stempel der Knabenschule Ottobeuren, Nr. 114. Sein Sohn hat es vermutlich mit nach Bidingen genommen, sein Enkel 2017 wiederum zurück nach Ottobeuren gebracht, ins Archiv der Marktgemeinde. Die Schrift über Guggenberg war seine 19. Veröffentlichung (Link Schrifttum Schnieringer).