1894 – Kneipps Geburtshaus, Gemälde von E. Sturli(,) Görz
Titel
Beschreibung
Die idealisierte Ansicht des Geburtshauses von Sebastian Kneipp in Stephansried ist schon vielfach abgedruckt worden, erstmals in den „Biographischen Studien“, die Dr. Alfred Baumgarten 1898 herausgab, meist in schwarz-weiß. Das farbige Original hängt im Dominikanerinnenkloster Bad Wörishofen, im sog. „Herrenzimmer“, dort also, wo sich die geistlichen Herren – einschl. Beichtvater Kneipp – trafen. Über den Maler, „E. Sturli Görz“, finden sich leider keine biografischen Hinweise, der Name hat freilich einen schweizer Anklang. Görz dürfte vielmehr auf den Herkunftsort des Malers verweisen, also nicht Bestandteil des Namens sein: Das heutige italienische Gorizia, direkt an der Grenze zu Slowenien gelegen, gehörte von 1815 - 1918 als „Görz“ zu Österreich-Ungarn.
Die Lage des Kneipp'schen Grundstücks oberhalb der Abbruchkante ist authentisch. Das Haus brannte am 17.05.1841 ab; seit 03.09.1898 steht dort das Kneippdenkmal. Der kleine Junge am mittleren unteren Bildrand soll sicherlich den „Weber-Baschtl“ darstellen. Das großformatige Originalbild (80 x 61 cm, mit Rahmen 104 x 84 cm) ist – wie man unschwer erkennen kann – leider mittlerweile in einem recht schlechten Zustand, 2022 steht eine Restaurierung an.
Der Priorin des Klosters, Schwester Franziska Brenner, sei für die Genehmigung zur Anfertigung der Repros (am 22. und 23. März 2021) herzlich gedankt.
Zusätzlich eingestellt ist hier ein kleines Gemälde (30 x 17,5 cm) mit einer ungewöhnlichen Ansicht von Stephansried, wahrscheinlich zeigt es den Ort noch als Runddorf vor dem Brand 1841. (Das Geburtshaus könnte das linke Gebäude sein, die Abbruchkante befindet sich allerdings in der oberen mittleren Bildhälfte.)
Über den Maler „A. Sandej“ ist nichts bekannt, das Bild wurde kurz nach dem Krieg in Österreich angekauft und Mitte März 2021 von Barbara Faust der Stadt Bad Wörishofen überlassen. In Düsseldorf gab es den Maler Johann Jungblut (1860 - 1912), der sich mit Pseudonym „Johann Sander“ nannte. Das erkärt allerdings nicht das „A.“, außerdem malte Jungblut in einer ganz anderen Liga! Aber: Bei der Signatur lässt sich das J. fast als A. lesen; siehe Ebay-Austria.